Wie feiert man Weihnachten in Italien?
Traditionelle Bräuche und festliche Feierlichkeiten: Weihnachten in Italien
In Italien wird Weihnachten mit einer Mischung aus tief verwurzelten Traditionen, kulinarischen Genüssen und religiösen Zeremonien gefeiert, die einzigartig in ihrer Art sind und sich von Region zu Region unterscheiden können. Es beginnt offiziell mit dem Fest der Unbefleckten Empfängnis am 8. Dezember, einem Tag, der in ganz Italien hochgehalten wird und oft mit dem Schmücken der Weihnachtsbäume und der Montage der Presepi, der traditionellen Krippen, zusammenfällt.
Die Vorweihnachtszeit ist geprägt von den Novenen – speziellen Gebeten, die in den neun Tagen vor Weihnachten verrichtet werden. Vielerorts ziehen Kinder in Gruppen von Haus zu Haus und tragen Weihnachtslieder vor, in Erwartung kleiner Belohnungen.
Weihnachtsmärkte, luftig und lebhaft, sorgen in vielen Städten für vorweihnachtliche Stimmung. Handwerkskunst, Speisen, und Glühwein verzaubern die Besucher und bringen sie in Festtagsstimmung.
Ein zentraler Bestandteil des italienischen Weihnachtens ist das üppige Festmahl. Der Heiligabend, bekannt als La Vigilia, wird traditionell mit einem fleischfreien Menü begangen, in dem Fisch die Hauptrolle spielt – eine Hommage an die katholische Tradition des Fastens. Gerichte wie der berühmte Baccalà (gesalzener Stockfisch) oder verschiedene Meeresfrüchte stehen auf dem Tisch.
Der Weihnachtstag selbst wird mit einem üppigen Essen mit der Familie gefeiert, bei dem oft traditionelle Gerichte wie Tortellini in Brodo, gefüllte Pasta in Brühe, und verschiedene Braten serviert werden. Panettone und Pandoro, süße Hefegebäcke, runden das Mahl ab und sorgen für süße Genüsse.
In vielen italienischen Städten findet am 26. Dezember, dem Tag des Heiligen Stephanus, eine Fortsetzung der festlichen Gelage und Familienzusammenkünfte statt, um die Weihnachtsfeierlichkeiten abzurunden.
Mitternachtsmessen in prachtvollen Kirchen und Kathedralen, oft begleitet von klassischer Musik und Chorgesängen, markieren den religiösen Höhepunkt der Feierlichkeiten. Der Vatikan, mit der Mitternachtsmesse im Petersdom, zieht Gläubige aus aller Welt an.
Eine Besonderheit in einigen Regionen Italiens ist die Befana, eine gutmütige Hexe, die in der Nacht zum 6. Januar den Kindern Süßigkeiten und Geschenke bringt, ähnlich dem, was der Nikolaus in anderen Ländern tut. Traditionsgemäß füllt sie die Strümpfe der Kinder, die sie an Kaminen oder Fenstern aufgehängt haben, mit Leckereien für die Braven und Kohlestücke für die weniger Braven.
Durch diese harmonische Verschmelzung von religiösen Bräuchen, familiären Zusammenkünften und regionalen Traditionen wird Weihnachten in Italien zu einem unvergesslichen Fest aller Sinne.