Um das Jahr 870 herum wagte ein Norweger namens Flóki Vilgerðarson die Überfahrt aufs offene Meer – ziemlich abenteuerlich für damalige Verhältnisse. Er war auf der Suche nach neuen Landstrichen zum Besiedeln und stieß schließlich auf das, was wir heute Island nennen. Der Anblick der beeindruckenden Eisflächen entlang der Küste war so prägnant, dass Flóki dem Land prompt seinen Namen gab. Seine Geschichte ist nicht nur spannend, weil er die Insel entdeckte, sondern auch wegen der Herausforderungen, denen er trotzte – eisige Winde und unbekannte Gewässer inklusive.
Einige Jahre zuvor hatte schon ein anderer Seefahrer, Garðarr Svavarsson, die Insel umrundet und sie „Garðarshólmur“ genannt – nach den markanten Küstenlinien und Leuchttürmen, die ihm aufgefallen waren. Allerdings hinterließ er keine dauerhaften Spuren oder Siedlungen. Erst mit Flókis Ankunft begann sich das tatsächlich Leben auf Island zu entwickeln: Nach seiner Landung kamen immer mehr nordische Siedler, hauptsächlich Norweger, um hier ihre dauerhaften Heimat aufzubauen. Vor allem im Gebiet rund um Reykjavík entstanden damals erste Bauernhöfe und kleine Gemeinschaften.
Die faszinierenden Geschichten jener Pioniere findest du bis heute in den alten Sagas. Sie erzählen nicht nur von den rauen Bedingungen und mutigen Entdeckern, sondern geben auch einen lebendigen Einblick in das Leben der ersten Isländer – ziemlich beeindruckend, wenn man bedenkt, wie diese Berichte über Jahrhunderte überdauerten.