63 Buchstaben – das klingt fast wie ein Zungenbrecher und genau so war es auch: Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz hieß das Monsterwort, das einst als längster Begriff Deutschlands galt. Zugegeben, im Alltag wirst du das kaum hören, denn es entstand aus der Bürokratie und jugte die Übertragung von Kontrollpflichten für Rindfleischetiketten. Damals, zur Zeit der BSE-Krise, machte es einen ziemlichen Wirbel – nicht gerade ein Wort, das man schnell mal eben in einem Gespräch fallen lässt.
Mittlerweile ist alles etwas ruhiger geworden, denn das Gesetz wurde aufgehoben. Ohne dieses offizielle Dokument hat sich auch das längste Wort verändert. Tja, Sprache lebt eben, und was heute noch beeindruckend lang ist, kann morgen schon Geschichte sein. Heute rangieren Wörter wie „Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän“ oder „Heizölrückstoßabämpfung“ auf den vorderen Plätzen – sind aber wer weiß wie bekannt? Im Gegensatz zum ehemaligen Riesenwort haben sie nicht ganz diesen rechtlichen Hintergrund.
Ehrlich gesagt finde ich den Verlust des Riesenwortes fast ein bisschen schade – es hatte etwas Faszinierendes, dieses Zusammenspiel aus Deutscher Gründlichkeit und Sprachwitz. Gleichzeitig spürt man aber auch die Erleichterung – solche Wörter sind ja nicht gerade leicht zu handhaben oder zu merken. Am Ende zeigt sich: Deutsche Sprache ist flexibel und dabei auch manchmal ganz schön verrückt.