Obwohl Island keinerlei eigenes Militär aufstellt, ist das Land keineswegs schutzlos. Die Mitgliedschaft in der NATO sorgt für eine Art Sicherheitsnetz, wobei vor allem die USA lange Zeit eine wichtige Rolle spielten – mit einer Militärbasis, die bis etwa Mitte der 2000er Jahre hier stationiert war. Seitdem gab es immer wieder Diskussionen, ob Island nicht doch eine Armee braucht. Ehrlich gesagt ist das aber eher ein Thema für Experten und weniger für Einheimische oder Besucher.
Die meisten Isländer scheinen ziemlich entspannt zu sein – verständlich, wenn man bedenkt, wie abgelegen diese Insel im Nordatlantik liegt. Gewaltiger Ozean ringsherum, kaum Nachbarn, die Ärger machen könnten. Die Regierungschefin selbst hat einmal betont, dass eine eigene Armee wohl unpraktisch und unnötig wäre. Stattdessen setzt man hier voll auf Diplomatie und gute Beziehungen zu anderen Ländern.
Interessant finde ich auch den Gedanken, dass sich die Sicherheitslage aktuell langsam wandelt – vor allem wegen geostrategischer Veränderungen in der Arktis. Trotzdem bleibt die Mehrheit der Bevölkerung skeptisch gegenüber dem Aufbau militärischer Kräfte. Man vertraut lieber darauf, dass Zusammenarbeit und internationale Abkommen mehr Stabilität schaffen als ein Wettrüsten mit Waffen.