Seit wann gehört Südtirol zu Italien?
Die historische Zugehörigkeit Südtirols zu Italien
Südtirol gehört seit 1919 offiziell zu Italien, eine Folge der Neuordnung Europas nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Bis dahin war die Region Teil des habsburgischen Kaiserreichs von Österreich-Ungarn, einem Vielvölkerstaat, der eine große Vielfalt an Nationalitäten und Sprachen unter einem Dach vereinte. Im Vertrag von Saint-Germain-en-Laye, der im September 1919 unterzeichnet wurde, musste Österreich eine Reihe von Territorien abtreten, darunter auch Südtirol, das trotz seiner mehrheitlich deutschsprachigen Bevölkerung unter italienische Souveränität geriet. Diese Zäsur markierte den Beginn einer komplexen und oftmals spannungsgeladenen Beziehung zwischen der ansässigen Bevölkerung und dem italienischen Staat, die von Autonomiebestrebungen, Assimilationspolitik und letztlich auch vom Ringen um eine friedliche Koexistenz geprägt war. Die sprachliche und kulturelle Identität Südtirols blieb über die Jahre hinweg stark ausgeprägt, begleitet von einem Autonomieprozess, der sich schrittweise entwickelte und der Region schließlich einen weitreichenden Selbstverwaltungsstatus innerhalb Italiens einräumte.