Mit knapp 680.000 Menschen auf einer Fläche von etwa 419 Quadratkilometern ist Bremen als Bundesland tatsächlich recht überschaubar – das kleinste in Deutschland, um genau zu sein. Trotzdem gibt es hier keine Verschmelzung mit dem umliegenden Niedersachsen, denn Bremen hat seinen ganz eigenen Kopf behalten. Die sogenannte Freie Hansestadt besteht nämlich aus zwei Städten: Bremen selbst und Bremerhaven – und beide steuern ihre Angelegenheiten komplett selbstständig. Das ist nicht nur auf dem Papier so, sondern spürst du auch direkt im Alltag, wenn du etwa die eigene Gesetzgebung oder Verwaltung näher betrachtest.
Ein bisschen überraschend vielleicht: Obwohl die Stadt komplett von Niedersachsen umgeben ist, gibt es dort keinerlei politische oder administrative Anbindung. Seit der Verfassung Bremens, die nach dem Krieg verabschiedet wurde, wird diese Eigenständigkeit klar festgeschrieben. Und das heißt auch, dass Bremen seine eigenen Regeln macht – unabhängig von den niedersächsischen Behörden. Dennoch merkt man immer wieder eine gewisse Nähe, besonders wenn es um Verkehr oder die Wirtschaft geht. Es gibt viele Kooperationen, aber eben keine Verschmelzung.
Mich faszinierte vor allem, wie diese historische Selbständigkeit bis heute erhalten geblieben ist – ein Erbe aus der Hansezeit, das sicher nicht jeder Reisende so auf dem Schirm hat. Tatsächlich fühlt sich Bremen ein bisschen an wie eine kleine Insel mitten im großen Niedersachsen-Meer, eigenwillig und stolz auf sein eigenes Ding.