Mit knapp 680.000 Einwohnern ist Bremen der kleinste Stadtstaat in Deutschland, was man allerdings kaum merkt – denn eigentlich bestehen das Bundesland sogar aus zwei Städten: Bremen selbst und Bremerhaven. Die Besonderheit dabei? Beide Städte haben ihre eigenen Regierungen, die sich um lokale Angelegenheiten kümmern. Hamburg ist dagegen mit fast 1,9 Millionen Menschen schon einiges größer und umfasst etwa 755 Quadratkilometer. Das macht es zum zweitgrößten Stadtstaat. Und dann gibt es da noch Berlin, die mit rund 3,7 Millionen Einwohnern größte Stadt des Landes und ein Bundesland für sich – auf fast 900 Quadratkilometern! Schon erstaunlich, wie unterschiedlich diese drei Stadtstaaten sind, obwohl sie alle als einzelne Bundesländer gelten.
Was die Politik angeht – jede dieser Städte hat ihr eigenes Parlament und eine eigene Verfassung. In Bremen heißt das Parlament Bürgerschaft, in Hamburg ebenfalls Bürgerschaft mit etwas mehr Abgeordneten, und Berlin setzt auf das Abgeordnetenhaus mit über 160 Mitgliedern. So sind sie unabhängig von irgendwelchen anderen Ländern und können ihr Steuerrecht individuell regeln. Ich fand es spannend zu sehen, wie das funktioniert: Trotz ihrer Größe haben diese Stadtstaaten genug Spielraum, um echt eigenständig Politik zu machen – oft ganz anders als in den „normalen“ Flächenländern.
Ehrlich gesagt war ich überrascht, wie tief verwurzelt diese Autonomie ist – vor allem bei Bremen und Hamburg, die schon im Mittelalter wichtige Handelszentren waren und dadurch früh Selbstverwaltung genossen. Berlin wiederum bekam seinen Stadtstaatstatus etwas später, doch heute sind alle drei enorm wichtige Player auf der politischen und kulturellen Bühne Deutschlands.