Knapp jeder vierte Mensch in Bremen lebt mit Armut, was ziemlich deutlich macht, warum die Stadt als arm gilt. Besonders hart trifft es Familien mit Kindern – da liegt die Armutsgefährdung bei rund 28,6 Prozent. Noch krasser sieht es bei Alleinerziehenden aus: Fast die Hälfte von ihnen kämpft mit finanziellen Engpässen. Beim Schlendern durch einige Viertel merkt man schnell, wie unterschiedlich die Lebenswelten hier sind. Während in manchen Nachbarschaften noch ein lebendiges Miteinander herrscht, kämpfen andere Stadtteile mit allerlei sozialen Problemen und spürbarer Unsicherheit.
Mit einem Bruttodurchschnittsverdienst von etwa 3.200 Euro monatlich liegt Bremen unter dem Niveau anderer Städte – und das, obwohl die Lebenshaltungskosten relativ hoch sind. Das macht es für viele Leute echt schwer, über die Runden zu kommen. Dazu kommt noch eine Arbeitslosenquote von circa 8 Prozent – also deutlich über dem Bundesschnitt –, was sich natürlich auf das soziale Klima auswirkt und den Druck auf öffentliche Hilfsangebote erhöht.
Öffentliche Dienstleistungen nehmen einen großen Platz in Bremens Wirtschaft ein, aber leider wächst diese Einnahmequelle kaum mehr. Die wirtschaftliche Stagnation wirkt sich direkt auf die Menschen aus, die auf Unterstützung angewiesen sind. Ehrlich gesagt hat mich dieser Mix aus Zahlen und persönlichen Beobachtungen ziemlich beeindruckt – Bremen zeigt sehr eindrücklich, wie tief soziale Ungleichheit in einer Stadt sitzen kann.