Oberforstmeister Georg Bernhard von Bülow errichtete in Heringsdorf das Weiße Schloss, das 1825 als erstes Gästequartier auf dem Kulm, einem 34 Meter hohen Hügel, erbaut wurde. Dieses klassizistische Gebäude, entworfen von dem renommierten Architekten Karl Friedrich Schinkel, gilt als eines der bedeutendsten Wahrzeichen des Ortes und symbolisiert den aufkommenden Bädertourismus in der Region. Mit seiner eleganten Fassade und den stilvollen Innenräumen zog das Weiße Schloss nicht nur Urlauber an, sondern diente auch als Wohnsitz für verschiedene prominente Persönlichkeiten, darunter die preußische Kronprinzessin Victoria. Der Bau wurde zu einem zentralen Element der Entwicklung Heringsdorfs als mondäner Badeort und hatte maßgeblichen Einfluss auf die touristische Infrastruktur der Region.
Im Laufe der Jahre erlebte das Weiße Schloss verschiedene Nutzungen, von einem Ferienheim in der DDR-Zeit bis hin zu einer aufwendigen Sanierung nach der Wiedervereinigung. Heute wird es als Hotel und Restaurant betrieben und bietet Gästen die Möglichkeit, in einem historischen Ambiente zu verweilen. Der Einfluss von von Bülows Architektur ist bis heute spürbar und trägt zum besonderen Charme Heringsdorfs bei, das sich durch seine Mischung aus historischer Bäderarchitektur und moderner touristischer Infrastruktur auszeichnet.