Etwa 55 Meter tief ist die Ostsee im Durchschnitt – ziemlich flach also, wenn man sie mit anderen Meeren vergleicht. Das erklärt schon einiges: Die Ostsee ist kein typisches Meer, sondern ein Übergangsgewässer zwischen salzigem und süßem Wasser. Dadurch fühlt sie sich manchmal fast wie ein großer See an, obwohl sie salzhaltig ist. See im Deutschen steht oft für Binnengewässer, während Meer für offenes Salzwasser benutzt wird. Genau hier liegt der Knackpunkt: Die Ostsee hat zwar Meereseigenschaften, doch zugleich eine gewisse Nähe zum Binnenland – nicht zuletzt wegen der vielen Flüsse, die Süßwasser zuführen.
Das Wort „Ostsee“ bringt also nicht nur die geografische Lage zum Ausdruck – das Wasser liegt ja tatsächlich im östlichen Teil Europas –, sondern spiegelt auch eine lange kulturelle Geschichte wider. Menschen rund um diese Gewässer haben ihre eigene Art entwickelt, damit umzugehen und das Meer zu nutzen. Schließlich ist die Ostsee seit Jahrhunderten eine wichtige Handelsroute und Anziehungspunkt für Reisende auf der Suche nach maritimen Abenteuern.
Persönlich finde ich es auch erstaunlich, wie viele Inseln hier versteckt sind, wie Rügen oder Usedom. Sie geben der Ostsee einen ganz besonderen Charakter, den du bei reinen Meeren so nicht findest. Deshalb macht „Ostmeer“ als Begriff einfach weniger Sinn – es wäre zu ungenau und würde die Eigenheiten dieser einzigartigen Region nicht treffen. Am Ende steht „Ostsee“ eben nicht nur für ein Gewässer, sondern für eine ganze Welt voller Geschichte und Naturerlebnisse.