Schloss Heidecksburg wird saniert – sei dabei und entdecke die Zukunft!
Ganz frisch aus Rudolstadt: die Sanierung von Schloss Heidecksburg hat eine neue, sichtbare Phase erreicht — aber nicht nur Handwerker sind jetzt vor Ort, sondern auch ein kleines Team aus Denkmalpflegern, Architektinnen und digitalen Spezialisten. Förderzusagen aus Landes-, Bundes- und EU-Töpfen sind inzwischen eingetroffen, weshalb jetzt zusätzliches Personal und moderne Technik zum Einsatz kommen. Neu sind vor allem die 3D-Laserscans, mit denen jeder Stuckfries und jede Mauerkrone millimetergenau dokumentiert wird. Ich war neulich dort und stand fast sprachlos vor den bunten Punkten auf dem Stein: so entsteht ein digitales Abbild, das später hilft, Fehlstellen originalgetreu nachzuarbeiten.
Parallel dazu läuft ein buntes Programm für die Nachbarschaft. Klassische Ausstellungsstücke ziehen vorübergehend in eine Reihe von Pop-up-Räumen innerhalb der Stadt, und kleine Werkstätten wurden geöffnet, damit Besucher sehen können, wie Vergoldung, Kalkputz und Freskenerhalt funktionieren. Junge Handwerker in weißen Kitteln erklären mit leuchtenden Augen Techniken, die kaum noch jemand beherrscht — und Studierende einer technischen Hochschule nutzen das Schloss als Praxisfeld für Restaurierungsforschung. Außerdem sind kurzfristige Baustellenführungen geplant, bei denen nur wenige Plätze verfügbar sind; die Nachfrage ist groß, also am besten früh anmelden.
Für Kulturfans gibt es noch mehr Gründe, dran zu bleiben: Das Projektteam hat eine Serie von Infoabenden und Live-Streams angekündigt, in denen Fortschritte, überraschende Funde und schwierige Entscheidungen offen besprochen werden. Archäologische Sondagen brachten bereits Fragmente alter Bodenbeläge zutage, die nun konserviert und katalogisiert werden. Das bedeutet auch: temporäre Schließungen einzelner Räume lassen sich nicht immer vermeiden, aber gleichzeitig entstehen neue Formate — Fotoausstellungen, Vorträge und Workshops in wechselnden Räumen der Stadt, die das Schloss quasi aus seinem angestammten Rahmen heraustragen.
Wenn du Lust hast, Teil dieser Phase zu werden, lohnt sich ein regelmäßiger Blick auf die offiziellen Kanäle und die örtlichen Veranstaltungsseiten. Du kannst an Führungen teilnehmen, einer Fördergemeinschaft beitreten oder einfach zu einer der offenen Werkstatt-Tage kommen. Für mich fühlt sich das alles nicht wie eine schnöde Baustelle an, sondern wie ein lebendiges Labor für Vergangenheit und Zukunft — ein Ort, an dem jede Putzschicht und jede Messung etwas über den Umgang mit Erinnerungen verrät. Mach dich schlau, schnapp dir einen Platz bei einem der Events und erlebe selbst, wie aus Sorgfalt am Detail eine neue Geschichte entsteht.