Wann musst du bei Corona Stornokosten zahlen? BGH klärt auf
Erfahre alles Wichtige zu deinen Rechten und Pflichten, wenn deine Reise wegen Corona abgesagt werden muss – so bleibst du auf der sicheren Seite!
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Der Bundesgerichtshof (BGH) hat kürzlich wichtige Klarstellungen hinsichtlich der Stornokosten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie veröffentlicht. Diese Einordnungen betreffen alle, die während der Pandemie ihre Pauschalreisen stornieren mussten. Grundlegend ist § 651h des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB), der dem Reiseveranstalter einen Anspruch auf Stornokosten einräumt, solange keine außergewöhnlichen Umstände vorliegen. Als außergewöhnliche Umstände gelten Ereignisse, die die Durchführung einer Reise erheblich gefährden, wie beispielsweise unvermeidbare Einreisebeschränkungen oder Quarantänevorschriften.
Der BGH hat klargestellt, dass die Corona-Pandemie unter bestimmten Bedingungen als solcher außergewöhnlicher Umstand gelten kann, der die Stornokostenpflicht des Reisenden entfallen lässt. Bei der Beurteilung ist es wichtig, die konkreten Umstände am Reiseziel zum Zeitpunkt der Stornierung zu berücksichtigen. Dazu gehören nicht nur aktuelle Maßnahmen wie Lockdowns oder Reisewarnungen, sondern auch die allgemeine Situation und die entwickelten Infektionszahlen. Dabei wurde auch der Zeitpunkt der Stornierung als entscheidend erachtet; dieser ist der Schlüssel, um festzustellen, ob tatsächlich außergewöhnliche Umstände vorlagen.
In einem Beispiel wurde beschlossen, dass ein Reisender, der eine Pauschalreise nach Mallorca stornierte, die zumutbare Option hatte, in einem offenen Hotel derselben Anlage zu wohnen, was die Zahlung von Stornokosten bedeuten könnte, es sei denn, die Pandemie-Lage hätte dies unzumutbar gemacht. Ein anderes Beispiel befasste sich mit einer Kreuzfahrt, die storniert wurde, bevor der Veranstalter die Reise selbst absagte; hier war die spätere Entwicklung entscheidend.
Die Entscheidungen des BGH bieten Reisenden nun klare Richtlinien und die Hoffnung auf Rückzahlungen von Stornokosten, sofern die Pandemieumstände am Reiseziel dies rechtfertigen. Es liegt nun an den Gerichten, die speziellen Bedingungen in jeder Situation sorgfältig zu prüfen.