Türkei boomt: 2025 mehr Gäste und nachhaltiger Tourismus
Rund 19,2 Millionen internationale Gäste zählten die Statistiken zwischen Januar und Juni 2025 für die Türkei – ein deutlicher Anstieg um etwa 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und knapp 12 Prozent über dem Stand vor der Pandemie. Dieses Plus spiegelt nicht nur eine quantitative Steigerung wider, sondern deutet auch auf einen qualitativen Wandel hin, da immer mehr Reisende Wert auf nachhaltige und umweltbewusste Angebote legen. Die Einnahmen im Tourismusbereich stiegen parallel auf fast 21 Milliarden US-Dollar, wobei besonders die mittleren und gehobenen Preissegmente für einen Großteil des Umsatzanstiegs sorgten. Damit übertrifft die Türkei ihre bisherigen Erwartungen und zeigt, dass ein modernes, grünes Wachstum des Tourismus möglich ist.
Die Türkei richtet ihren Blick verstärkt auf eine ausgewogene Mischung aus wirtschaftlichem Erfolg und nachhaltigem Handeln. Dieses Ziel spiegelt sich in der Vielzahl von Initiativen wider, die in den letzten Monaten angelaufen sind. Mehr als 150 Hotels haben inzwischen das neue „Green Label“ erhalten, das für Energieeffizienz und ressourcenschonende Maßnahmen steht. Zudem werden Umweltbildungskonzepte in zahlreichen Nationalparks ausgeweitet, um Besucher für die Bedeutung des Natur- und Artenschutzes zu sensibilisieren. Ergänzend fördern neu angelegte Wanderwege, Radrouten und Dorfprojekte im Inland die Verteilung der Gäste und reduzieren den Druck auf die stark frequentierten Küstenregionen. Diese Entwicklungen unterstreichen, wie wichtig alternativer Tourismus für das langfristige Gleichgewicht wird.
Hinsichtlich der Herkunftsländer bleibt Deutschland mit rund 2,5 Millionen Ankünften führend und steigerte seine Zahlen um 16 Prozent. Russland folgt mit einem Zuwachs von über 20 Prozent an zweiter Stelle, obwohl politische Unsicherheiten für Unsicherheiten sorgen. Die britischen, bulgarischen und ukrainischen Gäste tragen ebenfalls mit Wachstum zwischen 12 und 18 Prozent zum Gesamtanstieg bei. Besonders die türkische Riviera mit Antalya an der Spitze gilt weiter als Magnet für Besucher – hier wurden allein mehr als 5,6 Millionen Ankünfte registriert. Istanbul und Muğla teilen sich die Plätze dahinter, während zunehmend auch Innenlandregionen wie Kappadokien und das Taurusgebirge mit einem steigenden Interesse an Kultur- und Aktivurlaubsangeboten auffallen.
Experten prognostizieren für das gesamte Jahr 2025 ein Überschreiten der Marke von 60 Millionen ausländischen Touristen, verbunden mit Tourismuseinnahmen von über 50 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig bleibt das Ziel, die Balance aus Tourismuswachstum und nachhaltiger Ressourcenschonung zu halten, zentral. Die türkische Regierung investiert in Infrastrukturprojekte und umweltzertifizierte Unterkünfte, um die Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft zu sichern – hier kann man durchaus gespannt sein, wie diese Kombination aus Quantität und Qualität die weitere Entwicklung prägt.