Einführung in Äthiopien

Über 115 Millionen Menschen leben in diesem riesigen Land – das ist etwa so viel wie die Hälfte der gesamten EU-Bevölkerung! Addis Abeba, die pulsierende Hauptstadt auf rund 2.355 Metern, fühlt sich fast wie eine eigene Welt an: Hier treffen afrikanische Traditionen und modernes Stadtleben aufeinander. Du wirst überrascht sein, wie viele Sprachen hier tatsächlich gesprochen werden – über 80! Die offizielle Sprache Amharisch hörst du dabei am häufigsten, aber die kulturelle Vielfalt zeigt sich in jedem Gespräch. Der Äthiopische Birr (ETB) sorgt übrigens dafür, dass du deine Reise meist ziemlich günstig gestalten kannst: Für einfache Hotels zahlst du ab etwa 20 US-Dollar die Nacht – echt fair, wenn man bedenkt, wie viel Sehenswertes es gibt.
Injera, das sauerteigartige Fladenbrot, ist wirklich ein Grundnahrungsmittel und kolonisiert quasi jeden Teller. Die Gewürzkombinationen sind oft so intensiv, dass du gar nicht genug davon bekommen kannst. Addiert man die atemberaubenden Landschaften von weitläufigem Hochland bis zu tiefen Seen dazu, entsteht ein Bild voller Kontraste und Überraschungen. Zwischen Oktober und März setzt du am besten deine Reise an – dann ist das Wetter angenehmer und viele Regionen bleiben gut erreichbar. Übrigens fliegt Ethiopian Airlines regelmäßig international nach Addis Abeba rein, was dir den Start in dieses Abenteuer ziemlich leicht macht. Ehrlich gesagt fühlt es sich an, als würde jede Ecke des Landes Geschichten erzählen – von uralten Kulturen bis zu lebendigem Gegenwartsgeschehen.
Geografische Lage und Bedeutung
Rund 1,1 Millionen Quadratkilometer bilden das Terrain, das von zerklüfteten Bergketten bis zu weitläufigen Plateaus reicht – und das alles umschlossen von sechs Nachbarn: Eritrea, Dschibuti, Somalia, Kenia, Südsudan und Sudan. Diese Lage macht Äthiopien zu einem Schmelztiegel verschiedenster kultureller und historischer Einflüsse – du spürst förmlich die Vielfalt in jedem Winkel. Besonders beeindruckend sind die Simien-Berge im Norden, die mit ihren bizarren Felsformationen und seltenen Tieren wie dem Äthiopischen Wolf wirklich einmalig sind – ein UNESCO-Weltkulturerbe, das dir Naturkulissen zum Staunen liefert. Kaum vorstellbar, dass hier auch der Blaue Nil entspringt, der sich mächtig durch den Sudan schlängelt und für die Region eine lebenswichtige Wasserquelle darstellt.
Addis Abeba spiegelt diese Bedeutung wider wie kaum eine andere Stadt auf dem Kontinent. Die Hauptstadt ist nicht nur politisches Zentrum mit Sitz der Afrikanischen Union – ihr Flughafen bringt dich direkt ins Geschehen. International ziemlich gut angebunden, findest du hier einen lebendigen Mix aus Tradition und Diplomatie. Reise am besten zwischen Oktober und April an; dann ist es angenehm mild und die Landschaft steht oft in voller Blüte – perfekt für spontane Entdeckungstouren zu Fuß oder mit dem Auto durch dieses faszinierende Land.
Kulturelle Vielfalt und Geschichte
Über 80 ethnische Gruppen leben in diesem faszinierenden Land – die größte darunter sind die Oromo, gefolgt von den Amharen und Tigray. Das macht das kulturelle Mosaik unglaublich bunt und vielfältig, fast wie ein lebendiges Puzzle aus Sprachen, Traditionen und Bräuchen. Die offizielle Amtssprache Amharisch klingt dabei oft melodisch, doch je nachdem, wo du bist, hörst du ganz unterschiedliche Dialekte und hast das Gefühl, in eine Welt voller Geschichten einzutauchen. Übrigens ist Äthiopien das einzige Land Afrikas, das nie kolonialisiert wurde – was seinen besonderen Charakter und die weitgehend erhaltene Kultur wohl mitbegründet hat.
Kulturelle Highlights sind nicht nur die beeindruckenden Felsenkirchen von Lalibela oder die königlichen Paläste in Gondar. Auch die alten Traditionen der äthiopisch-orthodoxen Kirche prägen das tägliche Leben sehr stark. Das Timkat-Fest zum Beispiel ist ein grandioses Spektakel voller Farben, Gesänge und einer tiefen Spiritualität – einfach überwältigend, wenn man mitten drin steht! Und dann gibt es da noch die traditionelle Kaffeezeremonie: Der Duft von frisch gerösteten Bohnen durchzieht den Raum, während sich alle versammeln und gemeinsam den starken Kaffee genießen. Für etwa 50 US-Dollar kannst du dir übrigens ein Touristenvisum für einen Monat besorgen – gar nicht mal so teuer, wenn man bedenkt, wie viel Geschichte und Kultur dich erwartet.
Die Reisezeit zwischen Oktober und März empfinde ich als optimal – dann lässt sich alles gut entdecken ohne lästige Regenpausen. Etwa 1 Euro entspricht ungefähr 55 Birr; das erleichtert das Rechnen unterwegs enorm. Insgesamt fühlt man sich hier wie auf einer Zeitreise zwischen uralten Wurzeln und lebendiger Gegenwart – das macht diesen Flecken Erde so einzigartig.

Das Erbe der Menschheit


1500 Meter hoch ragen die monumentalen Obelisken von Axum in den Himmel – ein Anblick, der einen sofort in die Zeit des mächtigen Axumitischen Reiches entführt. Ganz ehrlich, ich hätte nicht erwartet, dass diese riesigen Stelen so gut erhalten und zugleich so geheimnisvoll wirken. Nur wenige Kilometer entfernt findest du das Nationalmuseum in Addis Abeba, wo „Lucy“ – ein Fossil, das mehr als 3 Millionen Jahre alt ist – ausgestellt wird. Dieses kleine Wesen ist der Ursprung unserer Geschichte und macht den Besuch zu einem echten Gänsehaut-Moment.
UNESCO-Weltkulturerbestätten wie die Felsenkirchen von Lalibela darfst du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Diese im 12. Jahrhundert in den Fels gehauenen Kirchen sind beeindruckende Meisterwerke byzantinischer Baukunst – ich war echt baff, wie detailverliebt und kunstvoll sie gestaltet sind. Von Oktober bis April passt das Wetter am besten für ein Abenteuer im Simien-Nationalpark – mit seinen 4500 Quadratkilometern an schroffen Bergen und seltenen Tieren wie dem Äthiopischen Wolf kannst du hier richtig wandern oder sogar trekkin gehen. Für umgerechnet etwa 5 Euro Eintritt (für Ausländer etwas mehr) lohnt sich die Tour definitiv.
Übrigens, Ethiopian Airlines bringt dich recht unkompliziert ins Land – von vielen großen Flughäfen fliegen sie regelmäßig. Was mich besonders fasziniert hat: Die Mischung aus Geschichte, Natur und lebendiger Kultur macht jeden Besuch einzigartig. Ein bisschen fühlt man sich hier wirklich ganz nah dran am Ursprung der Menschheit.
Fossilienfunde und die Wiege der Menschheit
3,2 Millionen Jahre – so alt ist das berühmte Skelett von Lucy, das in der Afar-Region ausgegraben wurde. Kaum vorstellbar, dass diese versteinerten Knochen einer unserer frühesten Vorfahren so gut erhalten sind und uns täglich an die Anfänge der menschlichen Evolution erinnern. Die Landschaft dort, mitten im Großen Afrikanischen Grabenbruch, sieht fast unwirklich aus: rote Erde, zerklüftete Täler und eine Stille, die Geschichte atmet. Neben Lucy gibt es noch andere echte Schatzstücke, wie die Überreste von Ardipithecus ramidus, die sogar auf etwa 4,4 Millionen Jahre datiert werden – das ist quasi ein Zeitfenster in die Frühzeit des Menschen. Vielerorts spürt man förmlich die Faszination der Wissenschaft, aber auch das Staunen der Besucher, die sich auf Spurensuche begeben. Wer sich näher informieren möchte, kann im Nationalmuseum von Addis Abeba vorbeischauen. Dort findest du nicht nur originale Fossilien, sondern auch spannende Erklärungen – der Eintritt kostet übrigens lächerliche 5 Birr, das sind kaum 15 Cent! Öffnungszeiten? Täglich und flexibel genug für deinen Trip. Unglaublich praktisch ist es außerdem, dass Ethiopian Airlines regelmäßig hierher fliegt – so wird dieser Schritt zurück in die Vergangenheit richtig unkompliziert. Übrigens: Die Fahrt durchs Hochland zum Fundort hat mich fast genauso beeindruckt wie Lucy selbst – rau und wild zugleich.
Traditionen und Bräuche der verschiedenen Völker
Der Duft von frisch geröstetem Kaffee zieht hier oft durch die Gassen, denn bei den Amharen ist die Kaffeezeremonie ein echtes Ritual – manchmal dauert sie locker mehrere Stunden und bringt alle an einen Tisch. Dabei wird nicht nur Kaffee getrunken, sondern auch Gemeinschaft gelebt. Ganz anders sieht es bei den Oromo aus, deren Herz vor allem fürs Irreecha-Fest schlägt: Dieses lebendige Erntedankfest am Genale-Fluss lockt Tausende an, die gemeinsam den Segen der Natur feiern. Stell dir vor, wie die Menge in traditionellen Gewändern tanzt und singt – richtig mitreißend! Die Tigray und Somali haben wiederum ihre eigenen Bräuche, wodurch sich eine bunte Vielfalt entfaltet, die du fast überall spüren kannst.
Ehrlich gesagt beeindruckt mich besonders der starke Einfluss der orthodoxen Kirche: Das Fasten vor Ostern hält viele bis zu 55 Tage durch – und das heißt überwiegend pflanzliche Kost auf dem Teller. Diese religiösen Rituale sind nicht nur stille Andacht, sondern auch eine Art kulinarisches Abenteuer mit überraschender Vielfalt. Der Eskista-Tanz der Amharen sorgt dann noch für zusätzlichen Schwung: Schulterbewegungen und rhythmische Schritte, die sofort gute Laune machen – fast so, als würden Körper und Seele miteinander reden.
Direkt dabei zu sein, wenn diese verschiedenen Traditionen lebendig werden, fühlt sich an wie ein kleines Zeitfenster in eine Welt, in der Geschichte und Gegenwart dicht beieinanderliegen. Manchmal spürt man fast förmlich die Geschichten, die hinter jedem Fest und jeder Geste stecken – ein Erlebnis, das sich schwer in Worte fassen lässt.
Äthiopische Küche und Kulinarik

Der Duft von Berbere-Gewürz liegt in der Luft und macht sofort neugierig auf das, was da gleich auf den Teller kommt. Injera, dieses weiche, leicht säuerliche Fladenbrot aus Teff, kennst du vielleicht schon vom Namen – aber hier wird es richtig gelebt: Es ist nämlich nicht nur Beilage, sondern gleichzeitig auch dein Löffel und Besteck. Die verschiedenen Eintöpfe und Gemüse werden direkt darauf angerichtet und gemeinsam mit anderen geteilt. Ein bisschen ungewohnt vielleicht für dich, aber genau das macht das Essen zu einem Erlebnis, das mehr als nur satt macht. Doro Wat, dieser würzige Hühnereintopf mit seiner komplexen Würze, schmeckt tatsächlich fast wie eine kleine Geschmacksexplosion – allerdings kannst du dich drauf einstellen, dass er ordentlich Feuer hat. Kitfo ist wiederum was für die Mutigen: roh gewürztes Rindfleisch mit Spinat und Käse drumherum. Klingt spannend? Ist es auch! Wer’s vegetarisch mag – und das sind viele wegen der religiösen Fastenzeiten –, findet hier zahlreiche Gerichte mit Hülsenfrüchten und Gemüse, die richtig gut gewürzt sind. Übrigens bist du in den meisten Lokalen gut aufgehoben, wenn du zwischen 11 Uhr vormittags und 23 Uhr abends Hunger bekommst – manche machen zwar mal kurz Mittagspause, aber generell klappt’s ziemlich zuverlässig. Die Preise? Überraschend vernünftig: Für umgerechnet etwa 8 bis 15 Euro hast du meist ein üppiges Essen auf dem Tisch. So eine Mahlzeit fühlt sich dann nicht nur nach Genuss an, sondern auch nach einer kleinen Gemeinschaftserfahrung – einfach weil alle vom selben Teller essen.
Typische Gerichte und Zutaten
Injera, dieses sauerteigähnliche Fladenbrot aus Teffmehl, spielt eine zentrale Rolle bei fast jeder Mahlzeit – und das aus gutem Grund. Teff ist nicht nur glutenfrei, sondern steckt auch voller Eisen und Ballaststoffe, was ich als überzeugter Hobbyesser ziemlich beeindruckend fand. Auf dem warmen, leicht schwammigen Injera landen dann verschiedenste Köstlichkeiten: Wot, etwa, ist ein würziger Eintopf, der meist mit Hühnchen (Doro Wot), Rind oder Linsen gemacht wird. Ehrlich gesagt, habe ich mich erst gefragt, wie scharf so ein Berbere-Gewürz sein kann – eine Mischung aus Chili, Knoblauch und Ingwer – aber es schmeckt überraschend ausgewogen und verleiht jedem Teller richtig viel Tiefe.
Auch Tibs, gebratene Fleischstücke zusammen mit Zwiebeln und Tomaten – die haben mich echt umgehauen. Vegetarier oder Veganer kommen hier übrigens ganz ohne Probleme klar: Shiro ist zum Beispiel ein cremiges Püree aus Kichererbsenmehl und Gomen bedeutet gekochten Grünkohl – beides superwürzig und perfekt als Begleitung zum Injera. Witzig fand ich das gemeinsame Essen mit den Fingern – das erzeugt eine ganz besondere Atmosphäre am Tisch und macht das Ganze irgendwie persönlicher.
Viele Lokale servieren die Gerichte in toll angerichteten Festmahlen, wo du verschiedene Spezialitäten probieren kannst. Für so ein kulinarisches Erlebnis zahlst du meist zwischen 10 und 20 Euro – je nachdem, wie üppig du zuschlägst. Wer auf authentische Küche steht und sich auf neue Geschmackswelten einlässt, wird hier definitiv belohnt.
Bedeutung des Kaffees in der Kultur
Der Duft frisch gerösteter Kaffeebohnen wabert durch die Luft und sorgt für eine fast magische Stimmung – das ist hier nicht einfach nur ein Getränk, sondern ein richtiges Ritual. In sogenannten Bunna bets, den traditionellen Kaffeehäusern, trifft man sich zum geselligen Austausch. Oft sind sie bis spät in die Nacht geöffnet und laden dazu ein, verschiedene Kaffeesorten zu probieren, ohne dass die Preise schnell unverschämt werden: Für etwa 10 bis 30 Birr (also so zwischen 20 und 60 Cent) bekommst du hier eine Tasse serviert, die mehr als nur Wachmacher ist. Die eigentliche Zeremonie ist so beeindruckend wie langwierig – von der Röstung der grünen Bohnen über offenes Feuer bis zum mahlen und schließlich Aufbrühen im Jebena, einer speziellen Tonkanne, wird hier viel Zeit und Liebe investiert. Das Ganze kann locker mehrere Stunden dauern und ist mehr als nur Kaffeezubereitung; es steht für Gastfreundschaft, Respekt und Gemeinschaft.
Was mich besonders fasziniert hat: Über 15 Millionen Menschen in Äthiopien arbeiten direkt im Kaffeeanbau – das zeigt doch ziemlich eindrucksvoll, wie wichtig diese Bohne für dieses Land wirklich ist. Vom Anbau bis zur Tasse zieht sich der Kaffee wie ein roter Faden durch das soziale Gefüge – er verbindet Menschen auf eine ganz besondere Art. Kein Wunder also, dass Äthiopien auch heute noch als Ursprungsland vieler bekannter Arabica-Sorten gilt und zu den größten Kaffeeexporteuren Afrikas gehört. Glaube mir, an keinem anderen Ort fühlt sich eine Kaffeepause so bedeutungsvoll an wie hier.

Religion und Spiritualität


Schon morgens, wenn die Sonne sanft über den Horizont kriecht, füllen sich die Ufer von Flüssen und Seen mit feierlichen Menschenmengen – das Timkat-Fest ist in vollem Gange. Dieses eindrucksvolle Ereignis, bei dem die Taufe Jesu zelebriert wird, zieht nicht nur Gläubige an, sondern auch neugierige Besucher wie dich und mich. Die Atmosphäre dort hat etwas Magisches: Das Wasser funkelt im Licht, begleitet von gregorianischem Gesang und dem Duft von Weihrauch, der leicht in der Luft liegt. Etwa 44 Millionen Anhänger hat die äthiopisch-orthodoxe Tewahedo-Kirche im Land – eine Gemeinschaft, die ihre tief verwurzelten Bräuche sorgsam bewahrt. Besonders spannend fand ich die Verbindung zur jüdischen Tradition, zum Beispiel das Einhalten des Sabbats oder die strengen Fastenzeiten. Was du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest, sind die Felsenkirchen von Lalibela. Diese architektonischen Wunderwerke aus dem 12. Jahrhundert sind direkt aus massivem Fels gehauen – ein Eintritt von 10 bis 20 US-Dollar lohnt sich definitiv für das Erlebnis und die zahllosen Geschichten, die diese Stätten erzählen. Übrigens leben hier nicht nur Christen; etwa ein Drittel der Bevölkerung folgt dem Islam oder praktiziert traditionelle afrikanische Glaubensformen. Die religiöse Vielfalt spiegelt sich überall wider – sie ist Teil des Alltags und schafft überraschend oft Raum für Dialog und gemeinsames Feiern.
Äthiopisch-orthodoxes Christentum
Über 45 Millionen Menschen gehören zur Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche, und das merkt man schnell, wenn gregorianische Gesänge durch die Luft schweben und der Duft von Weihrauch in der Nase kitzelt. Die Liturgie findet hier in Ge'ez statt – einer uralten semitischen Sprache, die fast wie ein lebendes Museum klingt. Besonders beeindruckend sind natürlich die Felsenkirchen von Lalibela, die direkt aus dem Gestein gehauen wurden und zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Für etwa 10 bis 15 US-Dollar kannst du sie besichtigen; eine Führung lohnt sich, um all die kunstvollen Details und Geschichten zu verstehen, die sonst vielleicht verborgen bleiben.
Die Spiritualität ist tief verwoben mit der Kultur – Fastenzeiten dauern hier bis zu 200 Tage im Jahr und prägen den Alltag vieler Gläubiger stark. Weihnachten, genannt Genna, wird am 7. Januar gefeiert und ist ein großes Ereignis voller Traditionen. Ostern (Fasika) folgt dem julianischen Kalender, was bedeutet, dass das Datum anders liegt als bei uns. Eigentlich fühlt man sich hier ständig ein bisschen wie auf einer Zeitreise – altbewährte Rituale treffen auf lebendige Gemeinschaften, die ihre Tradition mit Leidenschaft bewahren.
Die Rolle der Kirche geht weit über den Glauben hinaus: Sie ist ein sozialer Anker und Teil der Identität Äthiopiens. Ehrlich gesagt war ich fasziniert von dieser Mischung aus Strenge beim Fasten und ausgelassener Freude bei den Festen – eine spannende Balance, die das Leben hier bestimmt.
Einfluss des Islams und anderer Glaubensrichtungen
Rund ein Drittel der Menschen hier sind Muslime – hauptsächlich Sunniten –, und gerade in den Regionen Somali und Afar sowie in Addis Abebas Stadtvierteln spürst du den starken Einfluss des Islams. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee mischt sich manchmal mit dem Klang des Gebetsrufs, der von Minaretten zu hören ist. Das fühlt sich echt besonders an, wenn du durch die Straßen schlenderst oder einen traditionellen Markt besuchst. Der Islam kam ziemlich früh ins Land, als Flüchtlinge Schutz vor Verfolgung suchten – eine Geschichte davon, wie verschiedene Kulturen friedlich zusammenkommen können.
Mit etwa 43 % Christen, vor allem Anhänger der äthiopisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche, ist das Glaubensbild sehr lebendig und vielseitig. Diese Kirche prägt das religiöse Leben schon seit Jahrhunderten und ihre Feste sind oft geprägt von farbenfrohen Prozessionen und tiefen spirituellen Ritualen. Ehrlich gesagt hatte ich nie erwartet, dass Muslime und Christen so eng miteinander leben – oft in derselben Nachbarschaft, teilen sie ihre Feste und schaffen Raum für gegenseitigen Respekt.
Und dann gibt es noch die uralten animistischen Glaubensrichtungen, die besonders in ländlichen Gegenden erhalten geblieben sind. Bestimmt hast du das Gefühl, dass diese traditionelle Spiritualität das tägliche Leben durchdringt – mit Ritualen, die ganz natürlich zur Naturverbundenheit gehören. Die religiöse Vielfalt hier macht das Land so faszinierend; du kannst fast spüren, wie verschiedene Welten nebeneinander existieren und sich dabei ergänzen.
Tourismus und Naturwunder

Der Ras Dashen verschwindet fast in den Wolken, wenn du die 4.550 Meter hohe Spitze des Simien-Gebirges erreichst – ein echtes Highlight für alle, die gerne wandern oder einfach nur staunen wollen. Für rund 10 US-Dollar Eintritt kannst du in den Park hinein, was angesichts der spektakulären Landschaften und der seltenen Tiere wie dem Äthiopischen Wolf wirklich günstig ist. Geführte Trekkingtouren starten meist bei etwa 50 Euro, manchmal auch bis zu 100, je nachdem, wie lange und anspruchsvoll die Route ist. Ich war tatsächlich überrascht davon, wie vielfältig die Vegetation in dieser Höhe ist – von dichten Wiesen bis hin zu bizarren Felsformationen.
Ganz anders wirkt die Danakil-Depression: Dieses Gebiet gehört zu den heißesten und niedrigsten Orten der Erde. Schwefelquellen blubbern hier in grellen Gelb- und Grüntönen und aktive Vulkane rauchen am Horizont vor sich hin – ein Anblick, der einem fast unwirklich vorkommt. Der Kontrast zur kühleren Bergwelt ist riesig, aber beide Regionen haben ihren ganz eigenen Reiz. Übrigens sind die beste Reisezeiten für solche Touren oft zwischen Oktober und April – da ist das Klima angenehmer, während die Regenzeit von Juni bis September oft ungemütlich werden kann.
Addis Abeba hat mit seinen Unterkünften einiges parat: Von einfachen Hostels ab ungefähr 20 US-Dollar pro Nacht bis hin zu schicken Hotels, wo du auch mal 200 Dollar ausgeben kannst. Und falls der Hunger kommt – hier findest du traditionelle Gerichte wie Injera oder Doro Wat, die eigentlich jeder probieren sollte, bevor er weiterzieht.
Beliebte Reiseziele und Sehenswürdigkeiten
Über 4.500 Quadratkilometer – so groß ist der Simien-Nationalpark, der mit seinen bizarren Felsformationen und seltenen Bewohnern wie dem Äthiopischen Wolf und den Gelada-Pavianen richtig beeindrucken kann. Hier kannst du auf Trekkingpfaden wandern, die bis in Höhen von etwa 4.500 Metern führen – also festes Schuhwerk nicht vergessen! Für rund 10 US-Dollar Eintritt nimmst du Teil an diesem Naturerlebnis, das vor allem zwischen Oktober und März am angenehmsten zu erkunden ist – da ist das Wetter meistens stabil und klar. Ganz anders als die quirlige Hauptstadt, wo das Nationalmuseum von Addis Abeba mit „Lucy“, dem berühmten Fossil unserer frühen Vorfahren, lockt. Für einen kleinen Obolus von etwa 3 US-Dollar kannst du täglich dort eintauchen in eine andere Welt – eine echte Gänsehaut-Geschichte, ehrlich gesagt.
Ein Ausflug zu den monolithischen Kirchen in Lalibela macht deutlich, wie tief verwurzelt Glauben und Geschichte hier sind. Die beeindruckenden Felsenkirchen, die im 12. Jahrhundert aus dem Stein gehauen wurden, ziehen jährlich Pilger und Reisende gleichermaßen an. Für einen Eintritt von ungefähr 50 US-Dollar tauchst du ein in diese spirituelle Atmosphäre – am besten zwischen Oktober und April, wenn das Klima angenehmer ist. Und noch was: Nicht weit entfernt vom Blauen Nil rauschen die imposanten Tis Issat Wasserfälle. Das Rauschen des Wassers vermischt sich hier mit der frischen Luft – eine super Gelegenheit, um einfach mal abzuschalten und die Natur auf dich wirken zu lassen.
Ach ja, falls du dir Gedanken um die Anreise machst: Ethiopian Airlines fliegt regelmäßig aus Europa direkt nach Addis Abeba rein, was den Start ins Abenteuer ziemlich entspannt macht.
Biodiversität und Naturschutzgebiete
Über 4.500 Quadratkilometer erstreckt sich der Simien-Nationalpark, wo die Luft auf fast 4.500 Metern merklich dünner wird und die Landschaft alpine Züge annimmt – hier lebt unter anderem der äußerst seltene Äthiopische Wolf, den du vermutlich nie vergessen wirst, wenn du ihn einmal beobachtet hast. Der Gelada-Pavian turnt zwischen bizarren Felsformationen herum und sorgt immer wieder für ein überraschendes Schauspiel. Ganz anders dazu sind die Bale Mountains: Rund 2.400 Quadratkilometer mit dichten Wäldern und feuchten Hochlandmooren, die ein wahres Paradies für Vogel- und Naturfreunde sind. Tatsächlich ist das ein Ort, wo du beim Wandern oft den Atem anhältst – sei es wegen der Vielfalt an Arten oder einfach wegen der Stille, die nur von entfernten Vogelrufen durchbrochen wird.
Die beste Zeit, um diese Naturschutzgebiete zu erkunden, liegt wohl zwischen Oktober und März – dann lässt sich das trockene Wetter wesentlich besser genießen. Für ungefähr 10 bis 20 US-Dollar bist du dabei, wobei viele Touren mit Guides starten, die dir noch mehr spannende Details verraten können (gerade weil einige Tiere wirklich scheu sind).
Ehrlich gesagt hat mich besonders beeindruckt, wie gut organisiert diese Schutzgebiete sind – wenn man bedenkt, dass die seltensten Caniden der Welt hier ihr Zuhause haben! Übrigens erreichen dich diese besonderen Orte auch ziemlich unkompliziert über Ethiopian Airlines, sodass das Abenteuer inmitten dieser einzigartigen Natur ziemlich leicht zu starten ist.
