Spatenstich für das Museum Ehrhardt: Kunst und Kultur in Upahl
Am 25. Oktober 2025 ging’s los: in Plüschow, dem kleinen Ortsteil von Upahl, wurde der symbolische Spaten in die Erde gestoßen – und irgendwie hat sich die Luft sofort anders angefühlt. Nicht nur ein paar offizielle Hände waren am Werk, sondern auch ein spürbar stolzes Lokalkolorit, das zwischen Feldwegen und alten Gutshäusern auf einmal Zukunft witterte. Für dich heißt das: Aus der Region zwischen Lübeck und Wismar wächst gerade ein neuer Anlaufpunkt für Kunstinteressierte, der mehr sein will als nur eine hübsche Schachtel für Bilder.
Auf 1.400 Quadratmetern entsteht ein multifunktionales Haus, in dem vor allem das Werk von Alfred Ehrhardt im Mittelpunkt stehen soll. Filme, Fotografien und Gemälde des Bauhaus-Schülers bekommen hier dauerhafte Räume, flankiert von wechselnden Ausstellungen anderer Künstlerinnen und Künstler. Oben wartet ein Dachgarten, unten ein Auditorium für Veranstaltungen, dazu ein Museumscafé – angedacht als Treffpunkt für Gespräche und für Leute, die Kunst nicht nur konsumieren möchten, sondern diskutieren. Architektonisch übernimmt Diébédo Francis Kéré, Pritzker-Preisträger, das Ruder; seine Handschrift liest man in der Materialwahl: Lehm, Holz und Glas sollen das Gebäude prägen und ihm eine ruhige, natürliche Stimmung geben. Nachhaltigkeit ist kein leeres Wort, sondern Teil des Konzepts – vom Bau bis zum laufenden Betrieb.
Wie das Ganze finanziell und verwaltungsseitig ins Rollen kam, liest sich ziemlich pragmatisch: Die Gemeinde Upahl legte bereits im November 2022 die planerischen Grundlagen und gab Grundstücksverkäufe frei, und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg begleitet das Projekt im Rahmen eines EU-Förderprogramms. Initiatoren sind Dr. Jens Ehrhardt und seine Frau Elke Weicht-Ehrhardt; ihr Anspruch ist klar: ein Ort mit internationaler Ausstrahlung schaffen, der Kunst, Bildung und Nachhaltigkeit verknüpft. Überraschend flott wirkt der Zeitplan: Baustart im Oktober 2025, Fertigstellung für Ende 2025 avisiert – das lässt auf intensive Monate hoffen, in denen viel Handwerk, Technik und Organisation zusammengebracht werden muss.
Wenn du jetzt an einen weiteren staubigen Museumsbau denkst, lass das Bild fallen. Hier geht es um mehr: einen Ort, der regionale Identität mit weltweiten Netzwerken verbinden will und der Raum für Begegnungen schaffen soll. Ich bin gespannt, wie sich der Barockgarten-Anklang des Schlosses Plüschow in moderne Gartenkunst übersetzen lässt und wie lebendig das Programm werden kann, wenn erst das Auditorium mit Leben gefüllt ist. Für alle, die die Entwicklung verfolgen wollen: Es lohnt sich, dran zu bleiben – die nächsten Monate versprechen sichtbare Veränderungen vor Ort.




