Lufthansa gewinnt: Keine Sonderkonditionen mehr für Condor-Zubringerflüge
Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat jetzt endgültig zugunsten der Lufthansa entschieden — eine Entscheidung, die die bisherige Sonderbehandlung für Condor-Zubringerflüge vom Tisch wischt. Konkret wurde die Anordnung des Bundeskartellamtes aus 2022, die Condor bevorzugte Konditionen zusprach, wegen verfahrensrechtlicher Mängel aufgehoben. Für Dich als Fluggast heißt das zunächst: Lufthansa ist nicht mehr verpflichtet, Condor-Passagiere über ihr Drehkreuz zu schleusen oder ihnen günstige Sitzplatzkontingente zur Verfügung zu stellen. Ich fand die Nachricht beim Frühstück; kurz danach hab ich sofort meine nächste Urlaubsbuchung durchdacht — so sehr verändert so ein juristischer Kniff die Praxis am Boden.
In der Praxis hat die Sache längst Folgen: Die Konzernmutter hatte die Vorzugsabmachungen bereits Ende 2024 eingestellt, und Condor springt seitdem auf eigene Beine, indem die Airline ihr Zubringernetz Richtung Frankfurt massiv ausgebaut hat. Das bedeutet höhere Kosten für Condor bei Anschlussflügen, weil die verbilligten Kontingente wegfallen und reine Interlining-Regelungen ohne Sonderpreise gelten. Lufthansa betont zwar weiterhin Kooperationsbereitschaft bei Interlining, doch die Prämienphase ist vorbei. Wenn Du künftig mit Condor verreist, rechne damit, dass Anschlussverbindungen anders organisiert sind — im schlimmsten Fall mit längeren Umsteigezeiten oder weniger flexiblen Umbuchungsoptionen, im besten Fall mit neuen Direktverbindungen, die Condor selbst aufbaut. Ganz ehrlich: Für mich war es spannend zu sehen, wie schnell die Branche reagiert und wie viele Ketten damit neu gelegt werden.
Auf der Marktseite bleibt die Lage spannend und ein bisschen unübersichtlich. Höhere Betriebskosten könnten Condor dazu zwingen, entweder Preise anzuziehen, den Streckenmix zu überarbeiten oder Partnerschaften neu auszuhandeln. Parallel könnten andere Airlines versuchen, von der Situation zu profitieren und eigene Zubringerkonzepte zu etablieren — das würde das Spielfeld neu vermessen. Für Tourismusorte und Reiseveranstalter heißt das ebenfalls umdenken: Anschlussgarantien, Gepäckdurchbindung und Pauschalreise-Logistik müssen jetzt punktgenauer geprüft werden. Mein Tipp deshalb an Dich: Schau Dir vor der Buchung ganz genau an, wie die Anschlussregelungen aussehen, ob Gepäck automatisch durchgecheckt wird und wie lange die vorgeschlagenen Umstiegszeiten sind. Ein paar Stunden Puffer und eine Reiseversicherung, die Verspätungen abdeckt, können sich schnell bezahlt machen.
Ob Condor rechtlich noch weitermarschiert oder sich auf rein kommerzielle Gegenstrategien konzentriert, bleibt abzuwarten — juristisch ist die Instanz jetzt entschieden, operativ aber fängt das große Neuordnen gerade erst an. Ich persönlich bleibe dran und werde beobachten, ob der Verlust der Vorzugskonditionen zu spürbar teureren Pauschalangeboten oder überraschenden Direktverbindungen führt. Falls Du demnächst fliegst, check am besten frühzeitig Alternativen und halte Augen und Inbox offen: Veränderungen in der Luftverkehrsbranche merkt man oft zuerst an den Buchungsbestätigungen.