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Love You For Infinity: Kunst-Highlight im Sprengel Museum Hannover

Komm vorbei und tauch ein: Drei Künstler*innen im Dialog – Punktepracht, bunte Nanas und poppige Wandwelten.

Modernes Gebäude mit geschwungenem Dach, umgeben von Wasser und Bäumen, im Sprengel Museum Hannover.
Komm vorbei und tauch ein: Drei Künstler*innen im Dialog – Punktepracht, bunte Nanas und poppige Wandwelten.

Love You For Infinity: Kunst-Highlight im Sprengel Museum Hannover

Momentan geht in Hannover echt einiges rund: die Schau zieht so viele Leute an, dass manche Wochenend-Slots schon erstaunlich knapp werden. Wer spontan hingehen will, sollte mit Wartezeiten rechnen oder vorher Online-Zeitencheck machen — die Museumskassen sind nicht mehr der einzige Kanal. Um die Besuchsströme zu entzerren, hat das Haus offenbar an den Einlasszyklen geschraubt und schaltet inzwischen öfter Slots frei; das sorgt für entspanntere Rundgänge, allerdings immer noch mit dem typischen Drängeln vor den Instagram-Hotspots. Mir fiel auf, wie viele unterschiedliche Menschen dort sind: Studierende mit Notizbüchern, Familien, ältere Kunstfans, Touristen, die mehr fotografieren als lesen — ein echtes Gewusel, das aber irgendwie zur Ausstellung passt.

Neue Angebote drumherum haben die letzten Wochen zusätzlich angeheizt. Öffentliche Führungen laufen jetzt häufiger, inklusive spezieller Abendtermine mit Musik oder kurzen Performances, und für Gruppen wurden vertiefende Programme aufgelegt, die sich an Schulklassen und Studierende richten. Parallel dazu ist ein Audioguide am Start, der in knackigen Kapiteln durch die Räume führt; die Sprache ist locker, manchmal direkt und manchmal ein bisschen provokant — genau richtig, um nicht nach Museumsfloskeln zu klingen. Kritik in Feuilletons liest sich sehr unterschiedlich: Einige Rezensenten loben die Energie und die mutigen Gegenüberstellungen, andere vermissen eine stringente Curatorial-Logik. Auf Social Media nehmen vor allem die immersiven Installationen Fahrt auf; Selfies sind allgegenwärtig, und Diskussionen über Kommerz versus künstlerischen Ausdruck flammen regelmäßig in den Kommentaren auf.

Hinter den Kulissen laufen ebenfalls Veränderungen, die man als Besucher*in kaum direkt sieht, die aber spürbar sind. Barrierefreiheit wurde nachgerüstet, die Beschilderung präziser gestaltet, und es gibt koordinierte Zeitfenster für Gruppen, damit die Räume nicht zu überfüllt wirken. Das Museum kooperiert inzwischen enger mit lokalen Kulturinstitutionen für Begleitveranstaltungen, und mehrere Talkrunden mit Kurator*innen und externen Expert*innen sind angekündigt — ideal für Leute, die tiefer einsteigen wollen. Wer Souvenirs mag, findet inzwischen erweitertes Begleitmaterial im Shop; gedruckte Publikationen und kleine Sammlerstücke gehen weg wie warme Semmeln, sagen Mitarbeiter*innen, mit denen ich kurz gesprochen habe.

Wenn Du noch hinwillst, mein kurzer, persönlicher Rat: Versuch einen Besuch unter der Woche oder buch eine der Abendführungen, wenn Du intensiver schauen möchtest. Nimm Zeit mit, denn gerade die Räume, in denen es ruhiger ist, wirken noch nach — manchmal länger als man denkt. Ich habe das Gefühl, dass diese Ausstellung in Hannover noch eine Weile Gespräche anstoßen wird; sie ist nicht nur laut und bunt, sondern öffnet auch Türen für Diskussionen, die gerade jetzt ziemlich relevant sind.

TH

Thomas Harnisch

Reiseblogger

Thomas Harnisch ist leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer von weloveurlaub.de. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Reisebranche teilt er seine Expertise und Insider-Tipps, um Ihnen unvergessliche Urlaubserlebnisse zu ermöglichen. Mehr über Thomas →