Herbstzauber in Meran: Farben, Düfte und Genuss entdecken
Wenn Du jetzt nach Meran kommst, merkst Du sofort: der Herbst trägt neue Töne. In diesem Jahr haben sich Köche und Produzenten zusammengetan und eine lockere Reihe von Pop-up-Dinners und Wochenmärkten ins Leben gerufen, die sich ganz den Aromen der Saison widmen. Statt großer Festzelte gibt es kleine, überraschende Stationen — eine Winzergenossenschaft? lieber nicht, dafür aber ein paar Landwirte mit gerösteten Maroni, Apfelkompotten und Kürbisvariationen, die in minimalistischen Menüs verarbeitet werden. Ich hab an so einem Abend einen Teller bekommen, bei dem geröstete Nüsse, ein Hauch Zitrus und ein kräftiger Bergkäse miteinander gestritten haben — im besten Sinn. Und ja, die Veranstalter setzen stärker auf Regionalität: viele Erzeuger verkaufen jetzt unter einer neuen Kennzeichnung, die Herkunft und Handwerk sichtbarer macht.
Neu ist außerdem der kulturelle Mix: Alte Häuser werden am Wochenende zu Schauplätzen für short-format-Events. Kinoabende in Innenhöfen, Lesungen mit lokalen Stimmen und ein temporärer Kunstpfad, der überraschende Videos und Projektionen auf historische Fassaden wirft, sorgen für spürbare Bewegung in der Stadt. Die botanischen Gärten haben ihre Öffnungszeiten verlängert und bieten geführte Touren zu den Kräutern, die in den Küchen der Region gerade Hochsaison haben. Ich bin bei so einer Führung mitgegangen und war verblüfft, wie intensiv manche Düfte sind — eine Mischung aus getrockneten Blättern, reifen Früchten und Harz, die einem noch lange in der Nase bleibt. Digitales Beiwerk hilft: Eine kürzlich gestartete lokale App listet tagesaktuelle Events, Wochenmarktstände und kulinarische Empfehlungen — praktisch, wenn Du spontan planst.
Auch in Sachen Mobilität tut sich was: Verleihstationen für E-Bikes wurden aufgestockt, und manche Hotels offerieren bewusst kleinere, nachhaltige Packages mit Fokus auf Genuss und Entschleunigung. Ich hab in einem dieser Häuser ein Angebot ausprobiert, inklusive kurzer Wanderung zu einer Obstwiese am Stadtrand und danach eine Spa-Behandlung mit einer hausgemachten Peeling-Mischung aus Honig und gerösteten Kastanien — sehr herbstlich, sehr wohltuend. Für Reisende heißt das: Du brauchst nicht mehr unbedingt ein Auto, um flexibel zu sein, und viele Gastgeber haben ihre Kulinarikprogramme erweitert, vom Frühstück mit regionalem Käse bis hin zu mehrgängigen Abendmenüs, die saisonale Produkte ins Rampenlicht rücken.
Kurzum: Meran setzt in dieser Saison auf kleine, feine Impulse statt auf große Events. Wenn Du Lust auf entspannte Spaziergänge, intensive Geschmackserlebnisse und neue, oft ungeplante Begegnungen hast, ist jetzt ein guter Zeitpunkt. Merk Dir nur eins: Wer an so einem Pop-up-Tisch sitzen will, sollte vorher reservieren — ich hab’s einmal zu spät versucht und musste lauschen, wie andere mein Wunschgericht aßen. Ziemlich ärgerlich, aber inzwischen hab ich meinen Lieblingsapfelkuchen gefunden — den findest Du bestimmt auch.