EU-Abgeordnete wollen kostenloses Handgepäck durchsetzen
Der aktuelle Vorschlag des Europäischen Parlaments zur Regelung von Kabinengepäck sorgt für hitzige Debatten. Ziel ist es, Fluggästen das Recht einzuräumen, ein Handgepäckstück von bis zu 7 Kilogramm kostenlos mit an Bord nehmen zu dürfen. Zusätzlich könnte ein kleiner persönlicher Gegenstand, der unter den Sitz passt, mitgeführt werden. Diese Regelung soll verhindern, dass Fluggesellschaften Gebühren für dieses definierte Handgepäck erheben, was den Reisenden zugutekommen würde.
Die Airline-Lobby äußert jedoch scharfe Kritik und bezeichnet den Vorschlag als unangemessene Einmischung in Angelegenheiten, die von den Abgeordneten nicht ausreichend verstanden werden. Es wird befürchtet, dass eine verpflichtende Freigepäckmenge für die Kabine die Flugpreise insgesamt ansteigen lässt, da die Airlines gezwungen wären, die zusätzlichen Kosten zu kompensieren. Zudem werden die vorgeschlagenen Gepäckmaße von vielen Airlines als unzureichend angesehen, da sie von den gängigen Maßen abweichen, die aktuell für kostenpflichtiges Handgepäck gelten.
Parallel dazu haben die EU-Verkehrsminister einen anderen Ansatz verfolgt und einem Vorschlag zugestimmt, der es Airlines erlaubt, Gebühren für Kabinengepäck zu erheben. Dies könnte bedeuten, dass nur ein kleines Gepäckstück kostenlos mitgeführt werden kann, während für größere Gepäckstücke zusätzliche Kosten anfallen. Diese unterschiedlichen Ansätze verdeutlichen die Spannungen zwischen den Interessen der Passagiere und den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Fluggesellschaften. Während die EU-Abgeordneten sich für mehr Transparenz und Schutz der Fluggäste einsetzen, warnen Airlines vor den wirtschaftlichen Konsequenzen und stellen die Kompetenz der Parlamentarier in technischen Belangen in Frage.