Deutschlandticket wird ab 2026 nochmal deutlich teurer – so viel zahlst du bald mehr
Ab 2026 droht das Deutschlandticket ein weiteres Mal kräftig teurer zu werden: Verhandlerkreise sprechen inzwischen von einem neuen Monatspreis zwischen 62 und 64 Euro. Ziemlich schnell setzte sich das einst so günstige 49-Euro-Modell in den Köpfen fest, und nach der Anhebung auf 58 Euro Anfang 2025 ist das für viele von uns schon ein Schlag ins Portemonnaie. Ich habe selbst vergangene Saison oft spontan Zugtrips gemacht und so richtig schmerzt die Aussicht, dass die Monatsbelastung innerhalb von zwei Jahren um bis zu 15 Euro steigen könnte. Hoffnungen, die im Koalitionsvertrag formulierte Preisstabilität bis 2029 zu sehen, schwinden langsam.
Hinter der Diskussion steht eine echte Finanzlücke im Nahverkehr: Bund und Länder legen jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr auf den Tisch, also insgesamt drei Milliarden – nach Ansicht von Verbänden wie dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und dem Deutschen Städtetag reicht das aber nicht, um gestiegene Personal- und Energiekosten zu decken. Verschiedene Länder sind sich darüber uneins, wie hoch die nächste Stufe werden muss; einige CDU/CSU-geführte Länder tendieren zu 64 Euro, andere halten 62 Euro für ausreichend, falls keine zusätzlichen Zuschüsse fließen. Am kommenden Donnerstag wollen die Länder in München einen eigenen Vorschlag präsentieren, während der Bundesverkehrsminister wegen der Haushaltswoche im Bundestag nicht dabei sein wird – das riecht nach zähen Verhandlungen und Kompromissen.
Wer regelmäßig mit Bus und Bahn pendelt oder Urlaubstripps quer durchs Land plant, spürt die Konsequenzen sofort: Mehrkosten summieren sich schnell und können Konkretentscheidungen beeinflussen, etwa ob man weiterhin spontan am Wochenende losfährt oder doch lieber aufs Auto oder den Fernbus umsteigt. Der Sozialverband Deutschland warnt bereits vor Risiken für die Verkehrswende, weil eine weitere Verteuerung die Umstiegsbereitschaft senken könnte. Gleichzeitig steht eine strukturelle Änderung an: Ab 2027 soll ein „Kostenindex“ eingeführt werden, der Lohn- und Energieentwicklungen automatisch abbildet. Außerdem soll die Verteilung staatlicher Zuschüsse neu justiert werden – bevölkerungsreiche Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg würden dem Plan zufolge am meisten Geld bekommen, was die Debatte um Gerechtigkeit zwischen Ballungsräumen und dünner besiedelten Regionen neu anfeuern dürfte.
Praktisch heißt das für dich und mich: Augen offen behalten. Ich persönlich überlege gerade, welche Zugfahrten wirklich unverzichtbar sind und wo sich Sparpotenzial versteckt; Monats- oder Jahreskartenangebote, Kombi-Tickets mit Kommunen oder Fahrrad-Alternativen können kurzfristig helfen. Am Ende entscheidet die Politik in München und am Verhandlungstisch, ob das Ticket nur teurer oder auch weniger attraktiv wird. Falls du jetzt schon Routen im Kopf hast, wäre ein kleiner Plan B nicht verkehrt – und wer weiß, vielleicht bringt der bevorstehende Vorschlag in München noch überraschende Kompromisse.