Deutsche Bahn macht zwar Verlust, aber die Bahn wird besser und fährt mehr Leute ans Ziel
Ein Minus von 760 Millionen Euro belastet die Deutsche Bahn im ersten Halbjahr 2025, doch das Unternehmen zeigt zugleich, dass sich einiges bewegt. Während der Verlust zwar hoch bleibt, hat sich der Finanzverlust im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert – was auf umfangreiche Anstrengungen zurückzuführen ist. Ein Plus von drei Prozent beim Umsatz auf 13,3 Milliarden Euro verdeutlicht, dass die Nachfrage weiterhin solide bleibt. Auffällig ist, dass trotz dieser Entwicklung mehr Menschen denn je auf die Schiene setzen: Fast 950 Millionen Fahrgäste stiegen im gleichen Zeitraum in die Züge ein – gut 24 Millionen mehr als zur Vorjahresperiode.
Offenbar trägt das eingeleitete Sanierungsprogramm erste Früchte. Zwar lähmen Baustellen und eine anfällige Infrastruktur den Betrieb und sorgen dafür, dass nur etwa 63 Prozent der Fernzüge pünktlich sind – dennoch kletterte die Pünktlichkeitsquote leicht gegenüber dem Vorjahr. 40 stark beanspruchte Bahnstrecken werden bis Ende 2027 umfassend erneuert. Das Ziel: weniger Störungen und bessere Abläufe. Parallel dazu hält die Bahn an strikter Kostenkontrolle fest und strafft die Verwaltung, um langfristig wirtschaftlicher zu arbeiten. Bundesmittel unterstützen diese Maßnahmen und sichern die Mittel für dringend notwendige Investitionen.
Die Verkehrsleistung stieg im ersten Halbjahr um knapp vier Prozent auf fast 42 Milliarden Personenkilometer – ein klares Signal, dass sich viele Reisende trotz aller Widrigkeiten auf die Bahn verlassen. Dieses Vertrauen ist ein Antrieb für weitere Verbesserungen, die nicht nur auf Technik und Infrastruktur zielen, sondern auch den Service organisieren sollen. Mehr Zugverbindungen und dichterer Takt auf stark frequentierten Abschnitten schaffen ganz konkret mehr Verbindungen und erleichtern die Mobilität. Für Pendler und Fernreisende ist das spürbar, weil mehr Züge mehr Optionen bedeuten.
Was das gesamte Unternehmen betrifft, steht die Deutsche Bahn vor der Herausforderung, ihre Finanzlage robust zu stabilisieren, ohne das Nutzererlebnis zu beeinträchtigen. Der Fortschritt ist in den Fahrgastzahlen und der Infrastruktur erkennbar, doch noch fehlt der endgültige Durchbruch bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Dennoch lässt sich festhalten: Auch mit dem aktuellen finanziellen Abschlag arbeitet die Bahn kontinuierlich daran, den Schienenverkehr attraktiver zu machen und tatsächlich mehr Menschen zuverlässig ans Ziel zu bringen.