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Dein neuer Bahn-Chef ist da – Richard Lutz muss vorzeitig gehen

Neuer Vorstand an der Spitze: Erfahre, was der Wechsel für deine Zugfahrten, Tickets und Pünktlichkeit bedeutet.

Ein roter Zug fährt durch eine malerische Landschaft mit Bergen und Bäumen unter einem sonnigen Himmel.
Neuer Vorstand an der Spitze: Erfahre, was der Wechsel für deine Zugfahrten, Tickets und Pünktlichkeit bedeutet.

Dein neuer Bahn-Chef ist da – Richard Lutz muss vorzeitig gehen

Mitte August hat die Nachricht die Runde gemacht: nach acht Jahren an der Spitze macht Richard Lutz vorzeitig Platz, obwohl sein Vertrag eigentlich noch bis 2027 gelaufen wäre. Das ist kein leiser Abschied, sondern eher ein Schnitt, der lange angekündigt schien — politischer Druck, Gewerkschaftsproteste und fortwährende Kritik haben den Sturm angefacht. Mir kommt das fast wie ein Schulwechsel vor: die Namen auf der Tür wechseln, aber die Klassenarbeiten bleiben erst mal dieselben. Ob der neue Chef sofort andere Noten schreibt, ist unklar; die Fehlerliste der letzten Jahre hängt schwer im Schulkorridor.

Der Blick in die Zahlen erklärt, warum die Luft immer dünner wurde: Pünktlichkeitswerte im Fernverkehr sind von über 78 auf rund 62 Prozent gesackt, und der Konzern schrieb zuletzt ein Minus von 760 Millionen Euro im Halbjahr. Solche Zahlen sind keine Statistik auf einem Flipchart, die spürst du auf dem Bahnsteig, wenn Verbindungen wegfallen und Anschlusszüge hinterherhinken. Zusätzlich sind die Schienen und Bahnhöfe an vielen Stellen sichtbar überbeansprucht — nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern ein echtes Kapazitäts- und Investitionsdefizit. Meine Fahrten in den letzten Monaten fühlten sich oft an wie ein zu volles Boot auf holpriger See: keiner weiß so recht, wann der Motor wieder rund läuft.

Politisch gibt es jetzt Bewegung: die neue Koalition hatte bereits aufgezeigt, dass Aufsichtsrat und Vorstand umgebaut werden sollen, mit mehr Fachleuten und einer schlankeren Führung. Das ist der Punkt, an dem Beraterlisten durchgeblättert und Kandidaten abgewogen werden — internes Ränkespiel inklusive. Gewerkschaften fordern längst handfeste Zusagen für Beschäftigte und Qualität, während Kritiker monieren, Lutz habe den Rücktritt zu spät eingeleitet und so Vertrauen verspielt. In Gesprächen mit Leuten aus Bahn und Politik höre ich oft Sätze wie „Neustart, aber nicht um jeden Preis“ — was wiederum bedeutet, dass die Bewerberliste nicht nur Manager mit Excel-Blättern sehen soll, sondern Praktiker mit Ahnung von Schienen, Technik und Service.

Was das konkret für dich als Reisenden heißt, bleibt spannend und ein bisschen nervig zugleich. Kurzfristig ist mit keinem Wunder zu rechnen: Züge kommen nicht über Nacht pünktlicher an, und Baustellen brauchen Geld und Zeit. Mittelfristig könnte der Wechsel allerdings den Kurs beeinflussen — wo investiert wird, welche Service-Standards gelten und wie stark Regional- versus Fernverkehr gewichtet wird. Persönlich hoffe ich auf weniger Ausfälle und klarere Zuständigkeiten; skeptisch bleibe ich, weil Strukturveränderungen oft erst nach Monaten greifen. Ich werde hier weiter Augen und Ohren offenhalten — und du darfst gespannt sein, wie schnell aus Ankündigungen echte Fahrpläne werden.

TH

Thomas Harnisch

Reiseblogger

Thomas Harnisch ist leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer von weloveurlaub.de. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Reisebranche teilt er seine Expertise und Insider-Tipps, um Ihnen unvergessliche Urlaubserlebnisse zu ermöglichen. Mehr über Thomas →