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Check-in Chaos! So lahmgelegt hat der Cyberangriff deine Flüge an Europas Airports

Wie ein Cyberangriff Flughäfen lahmlegte, welche Folgen das für deine Reise hat und wie du schnell reagierst.

Ein moderner Flughafen mit vielen Reisenden, großen Fenstern und Einrichtungen für den Check-in. Helle und offene Atmosphäre.
Wie ein Cyberangriff Flughäfen lahmlegte, welche Folgen das für deine Reise hat und wie du schnell reagierst.

Check-in Chaos! So lahmgelegt hat der Cyberangriff deine Flüge an Europas Airports

Am Wochenende des 19./20. September hat ein groß angelegter Cyberangriff auf Collins Aerospace das elektronische Rückgrat vieler europäischer Abfertigungsprozesse lahmgelegt – und die Nachwehen sind noch nicht einfach weggespült. In London, Berlin und Brüssel fielen Check-in- und Gepäcksysteme aus; allein am Heathrow wurden mehr als 600 Flüge massiv gestört. Aktuell arbeitet Collins mit externen IT-Forensikern und Sicherheitsbehörden zusammen, um die genauen Einfallstore zu finden. Die Angriffe zielten offenbar auf die Software „Muse“, die verschiedene Airlines an Schaltern und Gates koordiniert; sobald dieses Stück Software ins Stolpern gerät, bricht das Zusammenspiel zusammen. British Airways konnte teilweise auf Backup-Lösungen zurückgreifen, viele andere Fluggesellschaften waren deutlich weniger gut vorbereitet.

Gleichzeitig stapeln sich am Boden die praktischen Probleme: Manuelle Check-ins laufen noch an vielen Stationen, und das heißt lange Schlangen, verspätete Abfertigung und ein Berg an nachzuholendem Gepäck hinter den Kulissen. Flughäfen melden, dass sie Schritt für Schritt wieder Systeme hochfahren, doch der Rückstau ist groß. Airlines haben Notfall-Hotlines und alternative Umbuchungsregelungen ausgerollt; einige bieten Rückerstattungen oder kostenlose Umbuchungen an. Fraglich bleibt, wie schnell verlorenes Gepäck gefunden wird – und ob wirklich alle Flüge wie geplant starten können. Eurocontrol hatte empfohlen, bis zu 50 Prozent der Flüge zu streichen, um die Lage zu entspannen; das war ein harter Schnitt, der Reisende kalt erwischt hat und den Bodendienstleistungen Zeit verschafft.

Auf politischer und regulatorischer Ebene brodelt es jetzt: Nationale CERTs und EU-Cybersicherheitsstellen sind involviert, Gespräche über strengere Auflagen für Zulieferer im Luftverkehr laufen. Experten fordern verbindliche Redundanzkonzepte und regelmäßige externe Audits für kritische Anbieter – kurz: Mehr Backups und weniger single point of failure. Gleichzeitig wird juristisch diskutiert, ob solche Cyberangriffe als „außergewöhnliche Umstände“ gelten, die Fluggesellschaften von Entschädigungszahlungen entbinden könnten; das könnte Folgen für Ansprüche nach EU-Recht haben. Für die Branche ist klar geworden, dass digitale Resilienz kein Nettes-to-have mehr ist, sondern über Komfortverlust und wirtschaftliche Schäden entscheidet.

Was Du jetzt tun solltest? Check vor Abflug ständig den Status bei der Airline, plane großzügige Zeitpolster ein und pack unverzichtbare Dokumente plus Wechselklamotten ins Handgepäck. Behalte E-Mails und SMS im Auge, ruf notfalls die Hotline an und mach Screenshots von Umbuchungen oder Gutscheinen. Reiseversicherungen und Kreditkarten mit Reiseleistungen können helfen, aber lies die Bedingungen genau durch. Ich für meinen Teil habe nach diesem Chaos meine Packliste umgeschrieben: Digitale Kopien, Powerbank, ein bisschen Gelassenheit – und ein Plan B, falls der Flughafen zum Wartesaal der Geduld wird. Irgendwie ist das alles unbequem, aber besser vorbereitet als überrascht.

TH

Thomas Harnisch

Reiseblogger

Thomas Harnisch ist leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer von weloveurlaub.de. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Reisebranche teilt er seine Expertise und Insider-Tipps, um Ihnen unvergessliche Urlaubserlebnisse zu ermöglichen. Mehr über Thomas →