Über 15.000 Hotels klagen: Booking.com hat dich jahrelang abgezockt!
Gerade jetzt brodelt es in der Szene: mehr als 15.000 Hotels aus verschiedenen europäischen Ländern haben eine Sammelklage gegen Booking.com angestrengt — und zwar nicht nur wegen ärgerlicher Kleinigkeiten, sondern weil ihnen über Jahre die Freiheit genommen wurde, ihre Preise selbst zu bestimmen. Im Hintergrund steht ein entscheidendes Gerichtsurteil aus dem Herbst 2024 plus das neue EU-Regelwerk, das solche Bindungen im Binnenmarkt untersagt. Die Klage zielt darauf ab, die finanzielle Schieflage zu korrigieren, die dadurch entstanden sein soll: Hotels konnten ihre Zimmer nicht günstiger oder mit besseren Konditionen auf eigenen Kanälen anbieten, was die Preissetzung merklich beeinträchtigt hat. Für viele Betriebe ist das nicht nur Ärger, sondern handfeste verlorene Einnahmen — und jetzt wollen sie dafür Ersatz sehen.
Bei all dem geht es aber nicht nur um Paragrafen und juristische Feinheiten. Verbraucherschützer werfen Booking.com zusätzlich eine ganze Reihe von Tricks vor, die Käufer in die Irre führten: aufgeblasene Rabatte, unvollständige Endpreise und künstlich erzeugte Knappheit gehören zu den Vorwürfen. Unterstützt wird die Aktion von Organisationen wie der niederländischen Consumentenbond und der Consumer Competition Claims Foundation, die das Ganze strukturell begleiten. Du kannst dich übrigens anschließen, wenn du seit 2013 über die Plattform gebucht hast — wenigstens hier ist die Teilnahme unkompliziert: Zunächst keine Vorschüsse, erst bei Erfolg werden Anteile zur Deckung der Anwaltshonorare einbehalten. Wie viel am Ende herauskommt, hängt stark von deiner Buchungshistorie, den gezahlten Raten und den Reisezielen ab; die Gesamtsumme dürfte sich aber in einem hohen Millionenbereich bewegen.
Ganz ehrlich: Ich finde spannend, wie sich die Machtverhältnisse im Online-Reisemarkt jetzt verschieben könnten. Im besten Fall bedeutet ein erfolgreicher Ausgang für Hotels und Verbraucher echte Transparenz bei Preisen und Bedingungen — und Plattformen würden gezwungen, auf manipulative Verkaufsmethoden zu verzichten. Andererseits kann so ein Verfahren Jahre dauern; Gerichtsverhandlungen, mögliche Berufungen und internationale Zuständigkeitsfragen verkomplizieren das Ganze. Es ist daher sehr gut möglich, dass am Ende ein Vergleich steht, der schneller Geld zurückbringt, aber weniger Präzedenzwirkung hat als ein Urteil.
Wenn dich das persönlich betrifft, spar ein paar Belege zusammen: Buchungsbestätigungen, Rechnungen, Screenshots von Angeboten — das erhöht die Chance, dass deine Forderung korrekt erfasst wird. Und falls du demnächst wieder buchst: Ein kurzer Anruf im Hotel kann Wunder wirken und zeigt dir oft, ob die Direktpreise wirklich schlechter sind als das Portalangebot. Ich bin gespannt, wie das Ganze ausgeht — ein bisschen nervös bin ich auch, weil so ein Riesenverfahren echten Einfluss darauf haben kann, wie wir künftig reisen und buchen.