Bahnchef weg: So geht es jetzt mit Deiner Bahn weiter!
Puh — das kam schnell: Nach acht Jahren an der Spitze hat die Bundesregierung Richard Lutz vorzeitig von seinem Posten als Bahnchef abberufen, obwohl sein Vertrag eigentlich noch bis 2027 laufen sollte. Die nackten Zahlen erklären, warum so drastisch reagiert wurde: Nur rund 62,5 % der Fernzüge kamen zuletzt pünktlich an, mehr als ein Drittel der Fahrten war verspätet. Das kostete die Bahn fast 200 Millionen Euro an Entschädigungen und zusammen mit anhaltenden Fahrpreiserhöhungen, Investitionslücken und steigender Verschuldung führte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2025 zu einem Nettoverlust von 760 Millionen Euro. Klingt nicht nach stabiler Basis fürs große Schienennetz, oder?
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sprach öffentlich seinen Dank an Lutz aus und machte klar: Lutz bleibt vorerst geschäftsführend im Amt, bis ein Nachfolger gefunden ist. Hinter den Zeilen liest man eines sehr deutlich — es geht hier längst nicht mehr nur um Personalpolitik, sondern um eine politische Neuorientierung. Regierung und Aufsichtsrat planen offenbar tiefere Eingriffe: Vorstand und Aufsichtsrat sollen neu aufgestellt werden, damit mehr Fachkompetenz hereinkommt. Das Ziel ist klar formuliert, wenn auch ein bisschen vage: Sanierung, technische Stabilität, und ein Ende der roten Zahlen. Gleichzeitig ist dieser Schnitt hochpolitisch; der Zeitpunkt könnte zusätzliche Unruhe in den Konzern bringen, während parallel Sanierungsarbeiten laufen. Das kann kurzfristig bedeuten, dass Entscheidungen langsamer werden oder Verantwortlichkeiten neu verhandelt werden — kein Traum für Mitarbeiter oder Pendler.
Für Dich als Reisende*r heißt das: wachsam bleiben. Kurzfristig solltest Du bei Fahrten zur Urlaubsspitze oder wichtigen Terminen lieber Zeitpuffer einplanen und aktuelle Verbindungen öfter checken. DB Navigator und Live-Infos sind derzeit Gold wert; Stichwort: Verspätungsanzeigen, alternative Verbindungen, Entschädigungsansprüche. Falls Du flexible Pläne hast, könnte ein frühes Buchen lohnen — aber Achtung, Preiserhöhungen und Tarifänderungen können in den kommenden Monaten Thema bleiben. Auch touristisch relevante Verbindungen könnten von personellen und organisatorischen Umstellungen betroffen sein; bei Anschlusszügen, Nachtverkehren oder weniger frequentierten Strecken drohen kurzfristige Änderungen. Und ja, für Leute, die beruflich auf pünktliche Fernzüge angewiesen sind, ist das eine zusätzliche Nervensäge.
Langfristig bleibt Hoffnung: Wenn die neue Kaderstruktur wirklich mehr technische Expertise und finanziellen Sachverstand reinbringt, können Modernisierungen an Weichen, Signalen und Zügen beschleunigt werden — und das wäre ein echter Gewinn für alle, die gern klimafreundlich unterwegs sind. Konkrete Zeitpläne sind allerdings noch Mangelware, deshalb ist derzeit viel Geduld gefragt. Ich bleibe dran und melde mich wieder, sobald sich aus dem Umbau handfeste Änderungen für Fahrpläne, Tickets oder Service ergeben. Bis dahin: lieber einen Kaffee mehr einplanen und das Bahnchaos mit Humor nehmen — irgendwie kommen wir schon an.