Spanien droht Urlaubern der Verlust von 1,1 Millionen Betten
Spanien steht vor einer großen Herausforderung, die Urlauber betrifft: Ab August 2024 müssen alle kurzzeitigen Ferienunterkünfte über eine offizielle Registrierungsnummer verfügen. Andernfalls dürfen große Buchungsplattformen wie Airbnb und Booking.com diese nicht mehr anbieten. Der Grund für diese Maßnahme liegt in einer Reform des spanischen Tourismussektors, die darauf abzielt, die Kontrolle über "illegale" Ferienvermietungen zu verbessern und die Qualitäts- sowie Sicherheitsstandards zu erhöhen. Aktuell sind von rund 1,56 Millionen touristisch registrierten Betten nur etwa 440.000 mit einer gültigen Nummer versehen. Das bedeutet, dass über 1,1 Millionen Betten, also mehr als 70 Prozent des Angebots, nicht im entsprechenden Register aufgeführt sind.
Besonders betroffen sind beliebte Urlaubsregionen wie Andalusien, die rund 400.000 unregistrierte Betten zählt, gefolgt von den Kanarischen Inseln mit etwa 200.000 und der Valencianischen Gemeinschaft mit 180.000. Ein weiterer Grund für die Verzögerungen in der Registrierung sind unvollständige Unterlagen oder nicht eingehaltene Fristen seitens der Vermieter. Um dieser Situation entgegenzuwirken, haben die regionalen Tourismusbehörden eine Informationskampagne gestartet, die Vermieter an die Dringlichkeit der Registrierung erinnert. Während die Regierung betont, dass das neue Verfahren zu mehr Transparenz und faireren Wettbewerbsbedingungen führen wird, befürchten Vermieterverbände massive Einnahmeverluste für kleine Anbieter. Dies könnte dazu führen, dass viele private Ferienwohnungen und -häuser ab dem Stichtag aus den Buchungsportalen verschwinden. Die große Frage bleibt, ob die verbleibenden Anbieter die gestiegene Nachfrage nach Unterkünften abfangen können und ob die Register rechtzeitig vollständig sind. Bis zum 1. August bleibt den Vermietern nur wenig Zeit, ihre Objekte offiziell anzumelden.