So schützt du dich vor Fake-Shops und vermeidest hohe Verluste im Netz
Aktuell schlägt die Betrugswelle im Netz wieder hohe Wellen: Laut einer Studie der Global Anti-Scam Alliance zusammen mit BioCatch sind über die Hälfte der deutschen Erwachsenen im letzten Jahr zumindest einmal mit einem Betrugsversuch konfrontiert worden, fast jeder Fünfte hat tatsächlich Geld verloren — im Schnitt rund 820 Euro pro Opfer. Diese Zahlen wirken erst einmal abstrakt, bis man sie in reale Geschichten übersetzt: Menschen, die für Ferienwohnungen zahlen, Flüge reservieren oder Elektronik bestellen und am Ende mit leeren Händen dastehen. Mir persönlich war das Ausmaß beim Lesen der Studie richtiggehend unangenehm — 10,6 Milliarden Euro Schaden in einem Jahr sind kein kleiner Wehwehchen, das lässt einen aufhorchen.
Neu und besonders tückisch sind die Werkzeuge, mit denen Kriminelle jetzt arbeiten. Künstliche Intelligenz erzeugt massentaugliche Produktfotos, täuschend echte Texte und sogar komplette Shop-Layouts in Windeseile; Deepfake-Stimmen und gefälschte Support-Chatverläufe werden häufiger eingesetzt, um Vertrauen aufzubauen. Parallel verlagert sich ein großer Teil der Angriffe in Messenger und Social-Media-Kanäle, wo schnelle, persönliche Kontaktaufnahme die Opfer emotional unter Druck setzen kann. Ältere Menschen leiden besonders stark: Die durchschnittlichen Verluste bei der sogenannten Silent Generation liegen deutlich über dem allgemeinen Durchschnitt — das ist erschreckend und zeigt, wie clever Täter Schwachstellen suchen.
Auf der Gegenwehr-Seite tut sich auch einiges. Plattformbetreiber geraten stärker unter Druck von Verbraucherschützern und Aufsichtsbehörden, missbräuchliche Shops schneller zu entfernen; Banken und Zahlungsdienstleister verfeinern ihre Mustererkennung, um verdächtige Händler frühzeitig zu markieren. Neben diesen institutionellen Maßnahmen entstehen neue Tools für Nutzer: zum Beispiel Bildrückwärtssuche-Plugins, die Produktfotos auf anderen Seiten prüfen, und Dienste, die Verkaufsangebote automatisiert auf Kopien und Unstimmigkeiten untersuchen. Trotzdem bleibt die Lage volatil — technische Gegenmaßnahmen sind kein Allheilmittel, Täter passen sich rasant an.
Was das konkret für dich heißt: Halte Ausschau nach den neuen Anzeichen der Täuschung (AI-generierte Inhalte haben oft kleine Unstimmigkeiten), nutze Vergleichsportale und offizielle Handelsregister-Abfragen bei größeren Buchungen, und setze dir für Online-Käufe tägliche oder wöchentliche Kontobenachrichtigungen, damit unerwartete Abbuchungen sofort auffallen. Hol dir bei Unsicherheit Unterstützung von Freund*innen oder Beratungsstellen, vor allem, wenn ältere Familienmitglieder betroffen sind. Falls es doch kracht, dokumentiere alles und melde den Fall zeitnah — Meldungen helfen, Muster zu erkennen und andere zu warnen. Ich selbst habe in letzter Zeit öfter erlebt, wie schnell verifizierte Community-Meldungen unser aller Sicherheit erhöhen können — ein kleiner Aufwand, der sich lohnen kann.