Sabotage legt Bahnstrecke Duisburg–Düsseldorf lahm – Tausende betroffen
Vermutlich noch nie hat eine einzelne Tat den Pendlerverkehr zwischen Duisburg und Düsseldorf so kräftig ausgebremst wie jetzt. Die Störung durch den Brand im Kabeltunnel nördlich von Düsseldorf zieht sich weiter hin: Techniker arbeiten rund um die Uhr, doch Kabelersatz auf 60 Metern verlangt präzises Vorgehen. Aktuell plant die Deutsche Bahn, den betroffenen Abschnitt nicht vor Freitagmittag wieder freizugeben. Die davon betroffenen etwa 700 bis 800 täglichen Zugverbindungen verursachen inzwischen eine Kettenreaktion aus Verspätungen und Zugausfällen, die den Nah- und Fernverkehr gleichermaßen treffen.
Parallel dazu wächst der Druck auf die Ermittlungsbehörden. Der staatsschutz unterstützt die Polizei im Bochumer Dezernat, da die Sabotage vermutlich politisch motiviert ist. Die Veröffentlichung des Bekennerschreibens der Gruppe „Kommando Angry Birds“ auf Indymedia sorgt für kontroverse Diskussionen. In dem Text rechtfertigen die Täter die Aktion als Aussage gegen das „industrielle System“. Nach Angaben der Polizei steht die Echtheit des Schreibens noch nicht endgültig fest, doch der Fokus liegt jetzt auf der Beweisfindung und Suche nach weiteren Spuren am Tatort.
Die Verkehrsunternehmen haben auf den massiven Ausfall schnell reagiert und einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Diese fahren zwischen dem Düsseldorfer Flughafen, Hauptbahnhof Duisburg und weiteren wichtigen Stationen. Die Fahrgäste müssen sich dabei allerdings auf verlängerte Fahrzeiten einstellen, weil die Busse den Verkehr auf den Straßen nutzen müssen und Staus nicht ausbleiben. Die Bahn weist zudem darauf hin, dass Tickets für die betroffenen Streckenabschnitte akzeptiert werden, was für einige Reisende eine Erleichterung darstellt, auch wenn der Umstieg zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Trotz der intensiven Bemühungen für eine schnelle Reparatur bleibt die Lage angespannt. Die Sabotage zeigt einmal mehr, wie verwundbar kritische Infrastrukturen sind – insbesondere solche, die täglich Tausende Passagiere befördern. Während Fachleute an möglichen Sicherheitsverbesserungen tüfteln, hoffen alle Beteiligten auf eine baldige Wiederaufnahme des gewohnten Betriebes. Das ganze Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfalen spüren die Auswirkungen – ein eindringlicher Weckruf, die Vorsichtsmaßnahmen gegen derartige Attacken zu verstärken.