Ryanair-Chef fordert Rücktritt von EU-Kommissionspräsidentin
Ryanair-Chef Michael O’Leary hat in einer provokanten Erklärung EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zum Rücktritt aufgefordert. In einem direkten Brief an von der Leyen wird kritisiert, dass die europäische Luftfahrtpolitik in eine Krise geführt wurde, aus der sich die Branche nur schwer erholen kann. Besonders ins Visier genommen wird das Versäumnis von von der Leyen, klare Rahmenbedingungen für die Erholung nach der Pandemie zu schaffen. O’Leary betont, dass dies für die Wettbewerbsfähigkeit der Fluggesellschaften entscheidend ist.
Ein weiteres Thema sind die geplanten Klimaschutzmaßnahmen, die unter dem Namen „Fit for 55“ und dem Green Deal bekannt sind. O’Leary argumentiert, dass diese Maßnahmen die Betriebskosten der Airlines massiv erhöhen werden, ohne dass eine realistische Übergangsphase gesetzt wurde. Zudem wird das mangelnde Engagement für den „Single European Sky“ kritisiert. Die unzureichende Umsetzung dieses Reformprozesses führt zu überlasteten Flugkorridoren, Verspätungen und steigenden Treibstoffkosten.
O’Leary sieht auch eine unzureichende Verbraucherorientierung seitens der Kommission. Es wird angemerkt, dass die Luftverkehrsreisenden keinen echten Mehrwert erhalten haben, sei es durch Preissenkungen oder verbesserte Service- und Verspätungsregelungen. Er bezeichnet von der Leyen als „Inbegriff des politischen Versagens“ und argumentiert, dass die Untätigkeit auf EU-Ebene die Position Europas als führenden Flugverkehrsmarkt gefährdet. Ryanair fordert konkrete politische Maßnahmen, darunter eine schnellere Umsetzung des Single European Sky, Ausnahmen für nachhaltige Flugkraftstoffprojekte und eine Überarbeitung der Ziele des Green Deals, um ein Gleichgewicht zwischen Umweltanforderungen und wirtschaftlicher Erholung zu schaffen.