Orkan fegt übers Wochenende mit Böen bis 110 km/h bei uns am Meer
Die aktuellen Meldungen schrauben die Nervosität in die Höhe: Der Deutsche Wetterdienst hat die Warnlage weiter angezogen und spricht jetzt von orkanartigen Böen an unserer Küste, mit Spitzen bis etwa 110 km/h. Morgens war es noch relativ ruhig, doch die Modelle zeigen eine klare Verstärkung für den Nachmittag und Abend — das heißt, nicht erst jammern, sondern schnell prüfen, ob Balkonmöbel, Pflanzenkübel und loses Werkzeug gesichert sind. Ich hab heute früh schon Nachbarn gesehen, die ihre Strandkörbe festzurren; so richtig gemütlich schaut das nicht aus, eher wie dieses Gefühl, wenn man weiß, dass gleich was Großes anrollt.
Aufs Wetter folgen die praktischen Probleme: Fähren und Busse kündigen bereits Einschränkungen an, und auf manchen Küstenstrecken läuft Wasser über die Fahrbahn. Parken am Hafen ist gerade keine tolle Idee, weil tiefliegende Plätze überschwemmt werden können. Stromausfälle sind möglich, besonders in exponierten Ortsteilen mit alten Leitungen — Taschenlampe, vollgeladener Akku und ein paar Trinkflaschen schaden nicht. Rettungsdienste und kommunale Einsatzleitungen sind in Bereitschaft, Freiwillige werden koordiniert, und mehrere Gemeinden haben Infohotlines geschaltet; falls du Fragen zur Evakuierung oder zu Notunterkünften hast, ruf lieber einmal zu viel an als zu wenig.
Das Meer macht gerade, was das Meer will: stärkere Strömungen und brechende Wellen, deshalb sind Deiche und Promenaden besonders kritisch. Spaziergänge direkt am Wasser sind ausgesprochen keine gute Idee, die Kraft der Brandung ist nicht zu unterschätzen. Fotografieren kannst du das Schauspiel zwar von weiter oben — diese dramatischen Wolkentürme und peitschenden Regenvorhänge sind schon ein Erlebnis — aber Abstand halten ist Pflicht. Für Reisende heißt das: Fahrpläne checken, Rückreisepläne parat haben und flexibler sein als sonst. Hotels und Gastgeber sind jetzt dabei, Gäste zu informieren; viele empfehlen, geplante Touren auf das Wochenende danach zu verschieben.
Ich persönlich werde meine Koffer erstmal nicht packen und lieber die Fensterläden schließen. Gleichzeitig finde ich diese Stimmung faszinierend: Der Himmel schaut aus wie in einem alten Seeroman, nur ohne romantisches Happy End. Bleib aufmerksam, hör auf die offizielle Lautsprecher- und Warnmeldungen und schau regelmäßig in die Online-Warnkarten. Wenn du an der Küste bist, halte Abstand zum Wasser, sichere alles, was wegfliegen kann, und check vor einer Rückfahrt, ob Fähren und Züge wirklich fahren. Sicherheit geht vor — und ein bisschen Nervenkitzel beim Zuschauen vom sicheren Fensterplatz ist in Ordnung.