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Neue EU-Regeln belasten Gastgeber: Bürokratie statt Freiheit

Welche Kosten drohen, wie du jetzt rechtssicher agierst und welche schnellen Hilfen Gastgeber entlasten

Idyllische Altstadtstraße mit alten Häusern und roten Dächern, umgeben von Bergen und grünem Hügel.
Welche Kosten drohen, wie du jetzt rechtssicher agierst und welche schnellen Hilfen Gastgeber entlasten

Neue EU-Regeln belasten Gastgeber: Bürokratie statt Freiheit

Kürzlich haben die neuen EU-Vorschriften nochmal für ordentlich Wirbel in der Gastgeber-Szene gesorgt: Booking.com wurde in die Rolle eines sogenannten „Gatekeepers“ gedrängt, und damit sind plötzlich strengere Transparenz- und Meldepflichten auf dem Tisch gelandet. Auf dem Papier klingt das nach mehr Fairness — in der Praxis heißt das aber oft: noch mehr Formulare, noch mehr Nachweise und noch mehr Zeit, die nicht mehr im Zusammensitzen mit Gästen oder im Aufräumen der Frühstücksküche steckt. Mir kommt das gerade ziemlich widersprüchlich vor; die Idee, dass Du künftig Preise und Bedingungen selbst bestimmen kannst, klingt toll, doch der bürokratische Klotz am Bein frisst viele der potenziellen Vorteile auf, bevor sie überhaupt sichtbar werden.

Kleine Betriebe und Privatvermieter trifft der Wandel besonders hart. Während große Plattformen Personal und IT-Kapazität haben, um Auflagen zu stemmen, stehen Ein-Mann-Betriebe oft vor der Wahl: Steuerberater anheuern oder die Renovierung verschieben. Branchenvertreter warnen inzwischen offen davor, dass die Regeln zwar Wettbewerbsbegriffe ansprechen, in der Realität aber die Marktübermacht der Großen zementieren könnten – weil diese die Kosten für Compliance schlichtweg schlucken können. Ich habe mit Gastgebern gesprochen, die jetzt Stunden damit verbringen, Daten zu exportieren, Preisstrukturen zu dokumentieren oder neue Vertragsklauseln zu formulieren, statt an ihrem Frühstücksangebot zu feilen. Das ist frustrierend und macht müde.

Trotzdem gibt es Wege, die aktuelle Lage nicht als pure Niederlage zu sehen. Viele Stimmen aus der Branche raten dringend dazu, die eigene Online-Präsenz schrittweise zu stärken: eine einfache Buchungsseite, ein klarer Newsletter-Workflow, ein paar automatisierte Mails für Bestätigungen und Anreisen — das sind keine Hexereien, aber sie kosten Zeit und eventuell ein bisschen Kleingeld. Parallel fordern Gastgeberverbände Gespräche mit den Regulierern, um praktikable Übergangsfristen und kleinere Meldeanforderungen für Kleinanbieter durchzusetzen. Wenn Du gerade zwischen Abwarten und Panikschieben hin- und hergerissen bist: atme durch, priorisiere machbare Schritte und such den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Bürokratie frisst Energie, klar — aber mit einer Prise Pragmatismus und ein paar technischen Helfern kannst Du trotzdem versuchen, ein Stück Kontrolle zurückzuholen.

TH

Thomas Harnisch

Reiseblogger

Thomas Harnisch ist leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer von weloveurlaub.de. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Reisebranche teilt er seine Expertise und Insider-Tipps, um Ihnen unvergessliche Urlaubserlebnisse zu ermöglichen. Mehr über Thomas →