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Milliarden fehlen für neue Bahnstrecken – Ausbau stockt weiter

Erfahre, warum Geld für neue Strecken eng wird, was das für deine Reisen bedeutet und wer jetzt zahlt.

Eisenbahn-Dampflokomotive fährt durch eine grüne Landschaft mit Hügeln und Bäumen unter blauem Himmel und Wolken.
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Milliarden fehlen für neue Bahnstrecken – Ausbau stockt weiter

Ganz frisch: Das Verkehrsministerium schlägt wieder Alarm, und das fühlt sich diesmal noch dringlicher an. Im Haushalt für 2025 steckt zwar ein gewaltiger Topf, trotzdem fehlen dem Ministerium nach eigenen Angaben mehrere Milliarden speziell für den Bau neuer Schienenverbindungen. Parallel dazu läuft ein Mammutprogramm zur Erneuerung und zum digitalen Upgrade des bestehenden Netzes – bis 2029 sind das mehr als hundert Milliarden Euro, mit einem auffällig hohen Anteil für 2025. Wenn Du morgens in den Zug steigst, merkst Du vielleicht schon einzelne Verbesserungen; neu geplante Strecken bleiben aber oft nur auf dem Papier.

Dass der reguläre Verkehrsetat deutlich schrumpft, macht die Sache nicht leichter: Von 30 Milliarden im Vorjahr auf knapp 23,7 Milliarden heißt weniger Spielraum für Projekte, die wirklich neue Kapazitäten bringen. Ich finde das fast tragisch, weil damit genau die Investitionen leiden, die langfristig Staus auf der Bahn verhindern würden. Bei InfraGO ist die Lage ebenfalls prekär — Subventionen laufen, doch Eigenmittel und Einnahmen aus Trassen reichen nicht aus, um große Neubauvorhaben zu stemmen. Die Monopolkommission schlägt deshalb vor, Strukturen aufzubrechen und Wettbewerb stärker hereinzuholen; ob das schnell greift, ist unklar, aber ohne organisatorische Änderungen wird’s schwierig.

Das Bundeskabinett hat parallel ein Gesetzespaket auf den Weg gebracht, das Länder und Kommunen mit bis zu 100 Milliarden Euro ausstattet. Klingt super auf dem Papier, aber die Mittel sind breit gefächert: Bevölkerungsschutz, Gesundheitswesen und Infrastruktur stehen alle auf der Liste. Konkret heißt das für viele Städte: Du kannst Fördergeld beantragen, aber ob es dann wirklich in eine neue Bahnverbindung statt in andere dringende Projekte fließt, ist offen. Die Gelder sollen ab 2025 genutzt werden können und können bis 2036 verausgabt werden — genug Zeit, um Kopf zu zerbrechen oder Chancen zu nutzen, je nachdem, wie clever die lokalen Verantwortlichen planen.

Für Reisende und Tourismus bleibt die Mischung ambivalent. Kurzfristig spürst Du vielleicht komfortablere Bahnhöfe und zuverlässigere Signaltechnik, was nervige Verspätungen reduzieren kann. Langfristig aber werden dringend benötigte Direktverbindungen in touristische Regionen eher langsamer kommen, weil der Neubau schlicht nicht so greifbar finanziert ist wie die Pflege und Digitalisierung des Altbestands. Wenn Du mich fragst, wäre jetzt ein klarer Plan nötig: feste Budgets für echte Neubauten, mehr private Beteiligung dort, wo sie Sinn macht, und schnelleres Entflechten von Zuständigkeiten. Bis dahin heißt es wohl: geduldig bleiben und die Optionen clever kombinieren — regionales Umsteigen, Nachtzüge, oder eben das Auto, wenn’s schnell gehen muss.

TH

Thomas Harnisch

Reiseblogger

Thomas Harnisch ist leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer von weloveurlaub.de. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Reisebranche teilt er seine Expertise und Insider-Tipps, um Ihnen unvergessliche Urlaubserlebnisse zu ermöglichen. Mehr über Thomas →