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Lufthansa streicht bis 2030 4000 Bürojobs – das musst du wissen

Was der Abbau von 4.000 Verwaltungsstellen für deinen Flugkomfort, Service und Rechte bedeutet – kompakt erklärt.

Historische Fachwerkhäuser säumen eine lebhafte Straße mit Cafés und orangefarbenen Sonnenschirmen unter blauem Himmel.
Was der Abbau von 4.000 Verwaltungsstellen für deinen Flugkomfort, Service und Rechte bedeutet – kompakt erklärt.

Lufthansa streicht bis 2030 4000 Bürojobs – das musst du wissen

Schon wieder große Schlagzeilen aus Frankfurt: Lufthansa will bis 2030 rund 4.000 Verwaltungsstellen abbauen – ein Schritt, der Teil einer breiteren Digitalisierungs- und Kostenoffensive ist. Im Klartext heißt das: Routineaufgaben sollen zusammengelegt, Abläufe automatisiert und die IT stärker zentral gesteuert werden. Gut 20 Prozent der Jobs außerhalb des Cockpits stehen damit auf dem Prüfstand. Wenn du kurz rechnest, wird schnell klar, dass das kein kleiner Eingriff ist; nach den rund 20.000 Stellenkürzungen während der Pandemie reiht sich dieser Schritt in eine lange Reihe von Einschnitten ein. Gleichzeitig peilt das Unternehmen ab 2028 eine bereinigte Umsatzrendite von acht bis zehn Prozent an – ein ehrgeiziges Ziel, das erklärt, warum an vielen Schrauben gleichzeitig gedreht wird.

Konkreter werden die Pläne ab 2026: Die Flugnetzsteuerung für Kurz- und Mittelstrecken der Töchter Lufthansa, Swiss, Austrian und Brussels Airlines soll zentral organisiert werden, und IT-Funktionen der Drehkreuze sollen zusammengelegt werden. Das klingt technisch, hat aber handfeste Folgen für Kolleginnen und Kollegen in Planung, Disposition, Buchhaltung, HR und Support: Aufgaben könnten verlagert, Stellen zusammengelegt oder neu definiert werden. Gewerkschaften, allen voran Verdi, haben bereits scharfe Kritik geäußert und verlangen Schutzmechanismen – Stichworte sind Altersteilzeit und andere Modelle, die betriebsbedingte Kündigungen vermeiden sollen. Die Tarifrunde zum Jahreswechsel wird deshalb spannend; es steht viel auf dem Spiel, und mit harter Auseinandersetzung ist zu rechnen.

Was heißt das für dich als Reisenden oder für die Branche? Kurzfristig könnten Reaktionszeiten bei Umbuchungen, Erstattungen oder Beschwerden steigen, weil weniger Menschen im Backoffice sitzen. Auf der anderen Seite arbeitet die Airline an Prozessoptimierungen, sodass manche Abläufe später flotter ablaufen könnten – nur dauert die Umstellung. Hotlines, Schadenbearbeitung und Netzplanung könnten in Übergangsphasen anfälliger sein, also plane bei wichtigen Reisen etwas Puffer ein und offenbare dein Anliegen lieber schriftlich und mit Belegen, damit nichts verlorengeht. Aus Sicht des Tourismussektors ist es ein Signal: Wenn große Carrier ihre Verwaltung verschlanken, verändert das indirekt Partnernetzwerke, Servicelevel und manchmal auch lokale Dienstleister.

Ich weiß, das klingt ein Stück weit trocken, aber für Leute, die in diesem Sektor arbeiten oder regelmäßig fliegen, ist das keine Kleinigkeit. Halte Augen und Ohren offen bei den Verhandlungen am Jahresende und check regelmäßig deine Buchungsbedingungen. Ein bisschen Flexibilität und Geduld im Gepäck schaden nicht – und wer weiß, vielleicht bringt die Technik später tatsächlich schnellere Abläufe. Bis dahin: ruhig bleiben, nachfragen und bei Unklarheiten Belege sammeln.

TH

Thomas Harnisch

Reiseblogger

Thomas Harnisch ist leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer von weloveurlaub.de. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Reisebranche teilt er seine Expertise und Insider-Tipps, um Ihnen unvergessliche Urlaubserlebnisse zu ermöglichen. Mehr über Thomas →