Lissabon wird bis 2025 zur barrierefreien Modellstadt
Lissabon plant, bis 2025 eine barrierefreie Modellstadt zu werden, und das mit einem beeindruckenden Programm, das Menschen mit eingeschränkter Mobilität sowie Seh- und Hörbehinderungen zugutekommt. Im Herzen dieses Vorhabens steht das Projekt „Accessible Lisbon“, das dank des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit etwa 100 Millionen Euro unterstützt wird. Ziel ist es, die Stadt als Vorreiter in der inklusiven Stadtentwicklung zu positionieren. Über 80 % der Busse sind bereits rollstuhlgerecht umgebaut, und bis 2025 sollen alle Verkehrsmittel barrierefrei sein. An Metro- und Vorortbahnstationen wird es Aufzüge und taktile Leitstreifen geben, um die Orientierung zu erleichtern.
Besonders bemerkenswert sind die Maßnahmen in den beliebten Stadtteilen wie Alfama und Belém. Dort werden barrierefreie Toiletten und Ruhebereiche geschaffen, die den Aufenthalt für alle Reisenden angenehmer gestalten. Die Stadt setzt auch auf moderne Technologie: Eine App-Plattform informiert tagesaktuell über barrierefreie Verkehrsverbindungen und ermöglicht die Buchung rollstuhlgerechter Taxis, deren Zahl in den letzten Monaten von 80 auf über 130 angestiegen ist. Auch die Infrastruktur im öffentlichen Raum wird verbessert. Bordsteinkanten werden abgesenkt, und Gehwege verbreitert, sodass Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen leichter unterwegs sein können.
Die Stadtverwaltung hat große Ambitionen. Bis zum Abschluss des Projekts sollen nahezu alle Barrieren beseitigt werden. Das umfasst nicht nur physische Zugänge, sondern auch digitale Informationen. So werden induktive Hörschleifen in zentralen Verkehrsknoten installiert, um Hörgeräteträgern klare Durchsagen zu ermöglichen. Diese umfassenden Maßnahmen erhöhen nicht nur die Lebensqualität für Menschen mit Behinderungen, sondern machen Lissabon auch zu einem attraktiven Ziel für alle Reisenden, die Wert auf Barrierefreiheit legen.