JD Vance in England: Diplomatie, Urlaub und Proteste in den Cotswolds
Schon beim Landen spürt man, dass da mehr los ist als ein normaler Sommertrip: JD Vance ist im August nach England gekommen, und die erste Station war der Landsitz von David Lammy in Kent, Chevening House. Dort saßen Vance, Lammy und Vertreter aus der Ukraine sowie anderen europäischen Staaten zusammen, um die transatlantischen Beziehungen durchzudiskutieren — mit einem klaren Blick auf Wege, wie man dem Krieg in der Ukraine näher an ein Ende bringen könnte. Interessanter Nebenaspekt: Die Gespräche standen in Zusammenhang mit den anstehenden Unterredungen zwischen US-Präsident Donald Trump und Wladimir Putin, was der ganzen Runde eine zusätzliche Dringlichkeit verlieh. Ich fand es schon merkwürdig zu sehen, wie sich ernste Verhandlungsführung und private Momente nebeneinander abspielten.
Nach den offiziellen Terminen blieb Vance noch privat vor Ort; Familie und ein paar entspannte Nachmittage gehörten genauso zum Programm wie die Gespräche. Man hörte, dass neben Spaziergängen und gemeinsamen Ruhezeiten auch Angelausflüge auf dem Plan standen — ziemlich ungewöhnlich für einen Vizepräsidenten mitten in so angespannten politischen Zeiten. Wenig verwunderlich: Kritiker melden Bedenken an, weil Dienstliches und Privates hier so eng verwoben wirken. Zeitgleich reiste Vance weiter zur RAF-Basis Fairford in Gloucestershire, um dort mit US-Soldaten zu sprechen. Die Stimmung auf der Basis war respektvoll, fast feierlich; manche Soldaten wirkten erleichtert über den persönlichen Besuch, andere eher zurückhaltend angesichts der medienwirksamen Kulisse.
In den Cotswolds, speziell im kleinen Ort Charlbury, kochte die Stimmung dann richtig hoch. Zahlreiche Anwohner zogen mit Bannern wie „Geh nach Hause“ und „Nicht willkommen“ durch die Straßen, die Polizei und US-Sicherheitskräfte waren deutlich sichtbar präsent. Das Bild eines beschaulichen Dorfes, in dem man normalerweise beim Bäcker Nick gern trinkt und die Nachbarn grüßt, verwandelte sich für kurze Zeit in eine Protestzone. Viele Einheimische zeigten sich verärgert über die Präsenz eines hohen US-Politikers, der zugleich Urlaub macht und politische Gespräche führt — das passte für viele nicht zusammen. Für Außenstehende war das ein seltsamer Kontrast: friedliche Cotswold-Straßen einerseits, lautstarker Protest andererseits.
Was bleibt als Fazit? Dieser Besuch bringt zwei Ebenen zusammen, die selten so offen nebeneinander stehen: internationale Diplomatie mit den großen Fragen um Sicherheit und Friedensgespräche, und ganz private Familienzeit in einer ländlichen Idylle, die prompt zum Schauplatz politischer Auseinandersetzungen wurde. Falls du in den nächsten Tagen in die Region fährst: Rechne mit erhöhter Medienpräsenz und möglichen Straßensperren, und sei nicht überrascht, wenn die Stimmung in den Dörfern angespannter ist als sonst. Mir persönlich bleibt ein merkwürdiges Gefühl — eine Erinnerung daran, wie eng Öffentlichkeit und Privatleben auf der politischen Bühne manchmal miteinander verwoben sind.