Fluggastrechte in Gefahr: EU-Reform droht Passagieren den Schutz zu nehmen
In der aktuellen Diskussion über die Reform der Fluggastrechte in der Europäischen Union wird deutlich, dass die Rechte der Passagiere möglicherweise erheblich eingeschränkt werden könnten. Die angestrebte "gerechtere Balance" zwischen den Interessen der Fluggesellschaften und der Passagiere könnte zu einer deutlichen Abnahme des Schutzes führen, den Reisende bislang genießen. Die bestehende Verordnung (EG) Nr. 261/2004 bietet umfassende Rechte, wie das Recht auf Entschädigung bei Flugverspätungen oder -streichungen sowie die Möglichkeit zur kostenlosen Umbuchung oder Rückerstattung. Die geplanten Änderungen könnten jedoch bedeuten, dass Passagiere weniger Anspruch auf finanzielle Entschädigungen haben und die Hürden zur Geltendmachung ihrer Rechte steigen. Experten warnen davor, dass bis zu 70 % der stornierten Flüge durch Anpassungen der Passagierrechte eingespart werden könnten, was eine Entlastung für die Fluggesellschaften zur Folge hätte. Auf der anderen Seite könnte dies die Position der Passagiere erheblich schwächen. Verbraucherschützer äußern Bedenken, dass die Interessen der Airlines über die der Reisenden gestellt werden. Sie fordern den Erhalt der bestehenden Rechte und ermutigen Passagiere, sich aktiv für ihren Schutz einzusetzen, etwa durch die Unterstützung von Petitionen. Die bevorstehenden Veränderungen könnten also nicht nur die Reisebedingungen verschlechtern, sondern auch die gesamte Fluggastrechte-Landschaft in Europa neu gestalten.