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Du, Indonesier klagen Holcim – Insel droht Untergang!

Du liest, wie ein Schweizer Gericht Inselbewohnern Hoffnung auf Deiche, Entschädigung und rasche CO₂‑Senkung gibt.

Idyllische Insel mit traditionellen Holzhäusern, umgeben von Tropenwald und klarem Wasser, Fischerboote im Vordergrund.
Du liest, wie ein Schweizer Gericht Inselbewohnern Hoffnung auf Deiche, Entschädigung und rasche CO₂‑Senkung gibt.

Du, Indonesier klagen Holcim – Insel droht Untergang!

Gerade bewegt sich etwas Entscheidendes in diesem Fall: Ein Gericht in der Schweiz hat eine Klage gegen Holcim angenommen, die von Bewohnern einer kleinen indonesischen Insel eingereicht wurde. Die Kläger verlangen nicht nur finanzielle Entschädigung für Schäden, die sie schon spüren, sondern auch Geld für konkrete Küstenschutzmaßnahmen und eine verschärfte Reduktion der CO₂-Emissionen des Unternehmens. Für dich klingt das vielleicht abstrakt, für die Menschen vor Ort bedeutet das akut das Klopfen des Meeres an ihre Häuser — und das ist verdammt real.

Im nächsten Schritt geht es jetzt ans Eingemachte: Beweisführung, Gutachten zur Ursachenverknüpfung zwischen Zementemissionen und lokalem Meeresspiegelanstieg und juristische Auseinandersetzungen über Zuständigkeit. Solche Verfahren leben von Experten, die klimawissenschaftliche Daten mit rechtlichen Standards verknüpfen — und das ist kompliziert, weil Klimawandel global ist, Haftung aber national geregelt wird. Anwälte auf beiden Seiten werden wohl lange über Fragen streiten, wie stark der Konzern tatsächlich ursächlich beigetragen hat und ob ein Gericht in der Schweiz für Schäden in Indonesien zuständig sein darf.

Auf Unternehmensseite ist mit wenig Überraschung mit einer energischen Verteidigung zu rechnen. Holcim wird voraussichtlich die rechtliche Reichweite einer solchen Klage infrage stellen, auf komplexe Kausalitätslagen hinweisen und mögliche Präzedenzängste anführen. Gleichzeitig steht der Konzern mit seiner öffentlichen Reputation unter Beobachtung; selbst wenn ein langwieriges Verfahren am Ende in eine Berufung mündet, können mediale Effekte und Druck von NGOs oder Investoren schon vorher handfeste Konsequenzen haben. Ob das in einem Vergleich endet oder vor Gericht entschieden wird — das bleibt momentan offen, und ich finde das spannend und nervenaufreibend zugleich.

Wenn du diese Meldung von einem Reiseportal siehst, sei nicht überrascht, dass das Thema hier fehl am Platz wirkt: Es geht um Recht, Klimafolgen und Unternehmensverantwortung, nicht um Strandtipps. Trotzdem hat der Fall Signalwirkung für die gesamte Branche: Gelingt den Klägern ein juristischer Erfolg, könnten ähnliche Verfahren gegen andere Emissionsquellen aufpoppen. Mir bleibt ein mulmiges Gefühl, weil hier Existenzen auf dem Spiel stehen; und gleichzeitig ist da ein Funken Hoffnung, dass Gerichte irgendwann dazu zwingen könnten, dass Verantwortung nicht nur am Stammtisch diskutiert wird, sondern handfeste Folgen hat.

TH

Thomas Harnisch

Reiseblogger

Thomas Harnisch ist leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer von weloveurlaub.de. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Reisebranche teilt er seine Expertise und Insider-Tipps, um Ihnen unvergessliche Urlaubserlebnisse zu ermöglichen. Mehr über Thomas →