Deutsche Bahn vor Gericht: Deine Daten in der DB Navigator App in Gefahr?
Wie sicher sind deine persönlichen Informationen in der beliebten Bahn-App wirklich?

Am 19. Mai 2025 startet vor dem Landgericht Frankfurt am Main ein Prozess, der die Deutsche Bahn und deren beliebte DB Navigator App ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Klagen gegen die umfangreiche Erfassung und Weitergabe persönlicher Daten von Nutzern könnten nicht nur weitreichende Konsequenzen für die App selbst haben, sondern auch für die gesamte Branche der digitalen Mobilitätsangebote. Die Datenschutzorganisation Digitalcourage hat die Klage initiiert, da die Nutzer persönlich identifizierbare Informationen wie Reisendenanzahl, Reiseziele und sogar Spieldauer innerhalb der App umfassend zur Auswertung weitergeben.
Kritiker argumentieren, dass ohne eine datenschutzkonforme oder analoge Alternative ein erzwungener Gebrauch der App entsteht, was gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstößt. Besonders relevant ist die Frage, inwiefern die Deutsche Bahn an externe Dienstleister Daten weitergibt und damit in das Recht der Nutzer auf informationelle Selbstbestimmung eingreift. Die Daten sollen nicht nur zur App-Optimierung genutzt werden, sondern auch für wirtschaftliche Zwecke, die teils von Marketing und Analyse geprägt sind.
Zusätzlich wachst die Besorgnis, dass die Deutsche Bahn versucht hat, den Prozess durch eine Umstrukturierung in der App-Betriebsführung zu verzögern. Diese strategische Umstellung von der DB Vertriebs GmbH zur DB Fernverkehr AG wird als manövriertes Vorgehen angesehen, um der rechtlichen Verantwortung zu entkommen. Die Auswirkungen dieses Prozesses könnten sich dramatisch auf die Nutzung von digitalen Angeboten im Bereich Tourismus und Mobilität auswirken. Reisende und Nutzer könnten damit vor einem entscheidenden Moment stehen, der das Gleichgewicht zwischen digitaler Innovation und Datenschutz fundamental beeinflussen kann.