Camping-Boom in Deutschland: So versicherst du dein Wohnmobil richtig
In den letzten Monaten haben sich auf dem Versicherungsmarkt fürs Camping ein paar richtig spürbare Verschiebungen ergeben. Statt starrer Standardpakete tauchen immer mehr modulare Lösungen auf, bei denen du einzelne Bausteine dazukaufen kannst — zum Beispiel extra Schutz für Solarpaneele auf dem Dach oder eine Erweiterung, wenn du dein Fahrzeug regelmäßig an Feriengäste vermietest. Dass die Nachfrage nach flexibleren Angeboten wächst, merkt man daran, dass Vermittler jetzt öfter nach Ausstattungslisten und Foto‑Inventaren fragen, bevor sie ein konkretes Angebot kalkulieren. Klingt lästig, ist aber am Ende nützlich, weil so teure Einbauten nicht unterbewertet werden.
Gleichzeitig haben neue Risiken zu neuen Klauseln geführt: E‑Bikes, aufgerüstete Multimedia‑Systeme und fest eingebaute Markisen sind inzwischen häufige Streitpunkte in Schadenfällen. Manche Policen schließen diese Extras explizit ein, andere verlangen einen separaten Zusatz. Auch die Frage, wie im Fall von Kurzzeitvermietung die Haftung geregelt ist, wird jetzt häufiger vertraglich geklärt — das ist wichtig, falls du dein Wohnmobil über Sharing‑Plattformen vergibst. Ein weiterer Trend ist die vermehrte Möglichkeit, einen vereinbarten Wert (Agreed Value) festzuschreiben; das schützt dich vor bösen Überraschungen bei Totalschäden, weil der Versicherer dann nicht einfach mit Zeitwert abrechnet.
Digitalisierung macht das Ganze praktischer und schneller. Viele Anbieter akzeptieren heute Schadensmeldungen per App inklusive Foto‑Upload, manche rechnen direkt anhand der Bilder vor, was an Eigenanteil fällig wird. Telematik‑Optionen sind ebenfalls angekommen: Fahrverhalten kann marginale Prämienrückerstattungen bringen, vor allem bei Viel‑Fahrern mit geringer Unfallhäufigkeit. Und ja, es gibt mittlerweile Policen, die kurzfristige Zusatzversicherungen auf Stunden‑ oder Tagesbasis erlauben — ideal, wenn du nur für eine einzige Reise extra umfassend geschützt sein willst. Was mich persönlich begeistert: Echtzeit‑Kommunikation mit Schadensbearbeitern reduziert lange Wartezeiten, die früher für echte Kopfschmerzen gesorgt haben.
Für dich heißt das konkret: Geh die Sache aktiv an. Sammle Belege für Einbauten, fotografiere Serienteile und elektronische Geräte, frag nach, wie im Vertragsfall mit Vermietung, Solar oder E‑Bikes umgegangen wird und lass dir den möglichen Ersatzwert erklären. Prüfe, ob dein Alarm oder Radschloss von der Versicherung anerkannt wird — das kann Prämien senken. Wenn du unsicher bist, hol dir einen Mitanbieter‑Vergleich oder sprich mit einem auf Caravaning spezialisierten Makler; das kostet zwar Zeit, kann aber im Schadensfall ein Vermögen sparen. Mir hat ein solcher Check früher mal mehrere hundert Euro Ersatz gebracht, weil ein damals nicht listetes Solarpaket nachträglich abgesichert wurde — also ja, ein bisschen Aufwand lohnt sich.