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Booking.com verklagt – Hotels fordern Schadenersatz für zu hohe Preise!

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Booking.com verklagt – Hotels fordern Schadenersatz für zu hohe Preise!

Seit Ende 2024 steht Booking.com im Zentrum eines europaweiten Rechtsstreits, der die Online-Hotelbuchung nachhaltig beeinflussen könnte. Über 10.000 Hotels aus unterschiedlichen Ländern haben sich zu einer Sammelklage zusammengeschlossen und verlangen von dem Buchungsportal Schadenersatz – und zwar wegen einer Praxis, die über zwanzig Jahre lang für viel Unmut sorgte: die sogenannten Bestpreisklauseln. Diese verpflichteten die Hotels dazu, ihre Zimmer auf Booking.com günstiger anzubieten als auf anderen Plattformen oder der eigenen Website. Erst ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) im Herbst 2024 erklärte diese Klauseln als illegal. Die Klage adressiert dabei vor allem den Zeitraum von 2004 bis 2024, in dem diese Regelungen angewandt wurden.

Ganz konkret kritisieren die Hotels, dass sie durch die Preisbindung gezwungen waren, ihre Preise künstlich hochzuhalten. Denn ein Preisvorteil auf anderen Kanälen wurde ihnen verboten. So entstand der Vorwurf, dass Booking.com eine Marktbeherrschung ausgenutzt hat, um unfaire Bedingungen zu schaffen. Ergänzend dazu werfen Verbraucherschützer dem Portal vor, mit manipulierten Rabattangaben und künstlicher Verknappung von Zimmerkontingenten die Preise weiter in die Höhe getrieben zu haben. Untersuchungen aus den Niederlanden erhärten diese Anschuldigungen, indem sie belegen, dass Kunden seit 2013 offenbar häufiger zu viel für Hotelübernachtungen bezahlt haben. Die Sammelklage soll die Verantwortung für diese Praktiken nun klar bei Booking.com verankern.

Parallel dazu reagierte Booking.com auf den Druck der EU durch die Abschaffung der Bestpreisklauseln im Jahr 2024, insbesondere aufgrund der Vorgaben im Digital Markets Act (DMA). Doch die angeschlagenen Hotelbetriebe sehen ihre Einbußen und den Wettbewerbsschaden durch die langjährige Praxis als nicht ausgeglichen. Aus Sicht der Hotellerie signalisiert diese Klage daher einen Wendepunkt – sie fordert nicht nur finanzielle Kompensation, sondern auch mehr Fairness im digitalen Markt. Die europäische Hotelallianz Hotrec unterstreicht, wie wichtig die Durchsetzung des Rechts für die gesamte Branche ist.

Für Reisende könnte sich durch den Ausgang dieses Konflikts einiges ändern. Die gestiegenen Preise, auf die viele jahrelang unbewusst hereingefallen sind, könnten künftig durch eine verbesserte Regulierung zurückgedrückt werden. Zudem zeigt die Klage, dass Preistransparenz und faire Wettbewerbsbedingungen immer mehr in den Fokus rücken – sowohl für Buchungsportale als auch für Verbraucher. Reisende werden daher in Zukunft wahrscheinlich transparenter über Gebühren und Preisgestaltung informiert, was die Suche nach echten Angeboten erleichtern dürfte. Wie sich die Sammelklage letztlich auswirkt, bleibt abzuwarten – aber eine neue Ära der Regulierung im Online-Reisemarkt scheint angebrochen.

TH

Thomas Harnisch

Reiseblogger

Thomas Harnisch ist leidenschaftlicher Reiseblogger und Gründer von weloveurlaub.de. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Reisebranche teilt er seine Expertise und Insider-Tipps, um Ihnen unvergessliche Urlaubserlebnisse zu ermöglichen. Mehr über Thomas →