Achtung: So betrügen Cyberkriminelle bei Flugreisen per SMS
In den letzten Wochen ist mir und vielen anderen Reisenden eine besonders fiese Masche aufgefallen: Betrüger verschicken SMS mit echten Flugnummern und real wirkenden Abflugzeiten – die Nachricht sieht auf den ersten Blick aus wie eine offizielle Stornierung. Auf der Zielgeraden fordern sie Dich dann auf, sofort auf einen Link zu klicken oder eine angegebene Rufnummer anzuwählen, angeblich um Deinen Flug umzubuchen. Diese Form des Smishings nutzt gezielt Dringlichkeit und korrekte Flugdaten, um Misstrauen im Keim zu ersticken. Dadurch wirkt die ganze Geschichte so plausibel, dass sogar geübte Online-Nutzer kurz schlucken. Was mir besonders komisch vorkommt: Die Texte sind oft sprachlich sauberer als klassische Phishing-SMS und enthalten keine offensichtlichen Tippfehler mehr – die Kriminellen werden schlauer.
Wie der Ablauf genau aussieht, habe ich mir genauer angesehen: Klickst Du auf den Link, landest Du nicht bei der Airline, sondern auf einer gefälschten Seite oder im Gespräch mit angeblichen Service-Mitarbeitern, die sofort nach Kreditkarteninfos oder einer Bestätigungsnummer fragen. Teilweise verlangen sie eine "Umbuchungsgebühr" oder bitten um das Eintragen Deiner Zahlungsdaten, um den Sitzplatz freizuschalten. Dr. Martin Krämer, CISO-Advisor bei KnowBe4, weist ausdrücklich darauf hin: Solche SMS sind mit Vorsicht zu genießen, und man sollte keinesfalls sensible Daten über Links oder fremde Rufnummern preisgeben. Offizielle Airlines kommunizieren wichtige Änderungen meist über die eigene App, E‑Mail oder verifizierte Hotlines und fragen nicht per SMS nach Kreditkarteninformationen. Ein kurzer Check hilft oft: Schau Dir den Absender an, prüfe die URL (möglichst über Tippen in die Adresszeile, statt den Link zu öffnen) und logge Dich direkt in Dein Airline-Konto ein, statt auf SMS-Anweisungen zu reagieren.
Was Du konkret tun kannst, wenn Du so eine Nachricht bekommst oder schon reagiert hast: Erst mal tief durchatmen und nichts übereilt bestätigen. Mach Screenshots von der SMS, blockiere die Nummer und melde die Nachricht an die Airline über deren offizielle Kanäle. Falls Du Kreditkartendaten eingegeben hast, kontaktiere sofort Deine Bank, lass die Karte sperren und beobachte Deine Kontobewegungen. Passwörter für das Airline-Konto und ähnliche Dienste solltest Du ändern, und Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren, wo möglich. Sollte tatsächlich Geld abgebucht worden sein oder sensible persönliche Daten geflossen sein, melde den Vorfall zusätzlich bei der Polizei und der Verbraucherzentrale. Für mich bleibt die wichtigste Lektion: Bei jeder Nachricht, die Druck macht und nach Daten fragt, besser zweimal hingucken. Ich behalte diese Masche genauso im Blick wie meine nächste Flugbuchung — und rate Dir: sei misstrauisch, aber nicht panisch.



